Studium - für "jederfrau"
Die Ferien rücken immer näher und die Frage "Was machst du denn so?" wird immer häufiger gestellt. Skeptische und teils neidische Blicke - vor allem von Schülern - folgen auf meine Antwort: "Ich studiere eine Woche an der Bergischen Universität Wuppertal"
Auf zur Sommeruni!
Über eine Zeitschrift erfuhr ich etwas über die Sommeruniversität in Thüringen. Mit Hilfe des Internets fanden sich schnell weitere Angebote anderer Universitäten. Das Angebot der Bergischen Universität Wuppertal stimmte mit meinen Vorstellungen stark überein, so dass ich mich für eine Teilnahme der Sommeruni an dieser Hochschule entschied. Mit der Anmeldung wählt man auch aus den zahlreich angebotenen Vorträgen, Versuchen und Experimenten einige aus, die einen besonders interessieren. Diesen „Stundenplan“ stellte ich mir anhand meiner drei Lieblingsfächer Mathe, Physik und Chemie zusammen. Aufgrund eines überwältigend guten Angebots gestaltete sich diese Wahl als äußert schwierig. Leider konnte ich keine mathematischen Angebote besuchen, da es sonst zu zeitlichen Überlappungen mit anderen Vorlesungen und Versuchen gekommen wäre.
Durch Bekannte, die in der Gegend um Wuppertal wohnen, bekam ich eine günstige Unterkunft vermittelt, in der ich neben ausgeklügelten Fahrverbindungen zur Universität auch einige gute Tipps zu den Wuppertaler „Sehenswürdigkeiten“ erhielt.
Endlich angekommen...
Nach einer fast fünfstündigen Bahnfahrt kam ich in Wuppertal an. In der Einführungsveranstaltung lobten alle Rednerinnen das Konzept der Sommeruniversität und die Bereitschaft der jungen Frauen an der speziellen Nachwuchsförderung teilzunehmen. Neben der Gleichstellungsbeauftragten, Dr. Christel Hornstein und dem Zentrum für berufliche Frauenförderung, vertreten durch Susanne Spitzel, stellten auch zwei Unternehmen ihren Beitrag zur Sommeruni vor: Praktika in den Herbstferien bei Edescha und Ford. Viele Studentinnen stellten sich den Schnupperstudentinnen als Tutorinnen vor und steuerten ihre sehr informativen praktischen Erfahrungen während der einzelnen Veranstaltung bei.
Es geht los!
In den fünf Tagen der Sommeruniversität besuchte ich Vorlesungen und Versuchsreihen der Fachbereiche Chemie und Physik. Die Begrüßungen verliefen immer sehr lustig, da die Redner die einzigen „männlichen Wesen“ im gesamten Hörsaal waren: „Guten Tag liebe Schülerinnen und – ach ne, die nehmen ja nicht teil-, ich freue mich Sie hier begrüßen zu dürfen...“
Aus dem Fachbereich Chemie lernte ich die Biochemie, die Lebensmittelchemie, die anorganische und organische Chemie kennen. Zwei Vorträge gaben einen spannenden Einblick in die Welt der Lebensmittelchemie. In der Biochemie wurde uns ein Projekt vorgestellt, das sich anhand von Schimmelpilzen mit dem Eiweißhaushalt der Zelle beschäftigt. Hier durften wir das erste Mal aktiv werden. Die organische und anorganische Chemie luden zu selbstständig ausführbaren Versuchen ein, die man auch in einem normalem Studium absolvieren muss. Der Fachbereich Physik stellte sich durch Vorträge und Führungen vor. Als Schnupperstudentinnen erfuhren wir etwas über Forschungsarbeiten in der Antarktis oder den Detektorbau an großen Teilchenbeschleunigern. Wir bestaunten das starke Magnetfeld supraleitender Materialien und das Weltraumteleskop CRISTA faszinierte uns ebenso.
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