Vermarkten und vertreiben

Die Produzentin rührt die Werbetrommel (Vermarktung)

Die Verwertung des Films ist ganz wichtig, soll der Film bekannt werden. Dafür muss die Öffentlichkeit, potentielle Verleiher, Film- und Videovertriebe erst einmal erfahren, dass es den Film überhaupt gibt. Hier muss die Produzentin kräftig die Werbetrommel rühren.

Die Werbetrommel rühren (Vermarktung )

Die Pressearbeit beginnt häufig schon, bevor die Dreharbeiten los gehen. Oftmals guckt die Presse auch schon während der Drehtage vorbei, d.h. die Produzentin bietet Drehtage an, an denen Interviews geführt und Fotos geschossen werden dürfen. Die Produktion stellt darüber hinaus auch eigene Fotos bereit und weist auf die Premiere hin. Denn bevor der Film fertig ist, müssen Flyer, Aushangfotos, Aufkleber und Filmplakate angefertigt werden.

Die Vermarktung ist heute so wichtig, dass z.B. in den USA häufig genauso viel Geld für Werbekampagnen wie für den ganzen Film ausgegeben wird. Werbeanzeigen werden geschaltet, Werbespots gesendet, Plakate aufgehängt, Filmfiguren in Plüsch und Plastik verkauft usw. Die Produktion muss darauf achten, dass die Werbekampagnen zum Kinostart hin gestartet werden, denn lange nach Kinostart erinnert sich niemand mehr an die Öffentlichkeitsarbeit.

Natürlich garantiert niemand der Produzentin, dass ein Film die erhoffte Geldsumme einspielt. Selbst alte Häsinnen im Geschäft fallen immer wieder böse auf die Nase. Große Produktionsfirmen fangen ihre Flops mit Filmhits auf. Kleinere Teams aber müssen kräftig kalkulieren und im Laufe der Produktion oftmals auf ihre Gagen verzichten (das nennt frau "Rückstellung").

Bei Gagen-Rückstellung sind häufig Leute am Werk, die mit viel Engagement und Herzblut an einer Produktion arbeiten. Der Wunsch auf ein gutes Projekt und gute Freundschaften bewegen sie, ohne Bezahlung oder für nur wenig Geld an einem Dreh mitzuwirken (auch Stars verzichten auf Gagen!). Hier muss die Produzentin vertraglich regeln, dass die "unbezahlten" MitarbeiterInnen zumindest im Falle eines späteren finanziellen Erfolges des Films ihr Geld bekommen.

Damit der Film nun in die Kinos, ins Fernsehen, in die Videotheken kommt, muss die Produzentin sich nach Verleihen umgucken und/oder Verträge mit Fernsehen, Schulen, Filmclubs usw. eingehen.

Verträge mit Film- , Video- und Fernsehverleihen (Vertrieb)

  • Filmverleihe
    Verleihe sind wichtig, weil sie es sind, die die Filme an die Kinos vermieten. Je mehr Kinos den Film gleichzeitig spielen, desto höher sind die Erfolgschancen. Da haben es Low-Budget-Filme bzw. Filme, die nicht den Mainstream-Geschmack treffen, natürlich schwer. Hingegen gehen Hollywood-Filme wie Independence Day mit fast 1000 Filmkopien ins Rennen.

    Beispiele für Verleihe
    Arthaus Verleih München
    Warner Bros Film GmbH
    Kurzfilmagentur Hamburg


  • Videoverleih- und verkauf
    Filme in Videotheken, Buchläden, Kaufhäusern werden in Stückzahlen vertrieben. Fünf bis zehn Monate lang dauert das große Geschäft an. Auch hier muss die Produzentin gegebenenfalls tätig werden.
  • Fernsehen: Pay-TV, Free-TV
    Pay-TV (Fernsehen, für das die ZuschauerInnen bezahlen, z.B. Premiere) und Free-TV (das öffentlich-rechtliche oder private Fernsehen) sind auch ein sehr beliebter Absatzmarkt. Die Produzentin legt vertraglich die Dauer und Zahl der Ausstrahlungen fest.
  • Schulen, Clubs, usw.
    Auch mit Schulen, Jugendzentren, Filmclubs usw. (dem sogenannten nichtgewerblichen Bereich) kann die Produzentin Verträge schließen.

Wie und wo werde ich Produzentin

Autorin / Autor: ~at~ - Stand: 22. August 2005