In dem Roman „A new chapter – My London bookshop“ geht es um Lianne Jones, kurz Lia, eine Literaturstudentin und junge Autorin, die zudem hochsensibel ist und deshalb immer online unterrichtet wurde.

Jetzt hat sich ihr Leben komplett verändert: sie ist in eine WG gezogen (allerdings in ihrer Heimatstadt London) und studiert. Sie führt ein Leben wie viele andere junge Frauen es auch tun. Doch sie ist besonders: sie analysiert die Gefühle ihres Gegenübers und diese springen oft auf sie selbst über, was sie stresst, sodass sie ihre Mitbewohner und generell Menschen meidet. Erholung von diesem stressigen Alltag und der anstrengenden Uni findet sie in ihrem Buchladen, dem „A new chapter“, den sie von ihrem kürzlich verstorbenen Vater geerbt hat.

Dort begegnet sie auch Andrew Chater, Drew genannt, der mit seinem Bad-Boy-Image so gar nicht in ihren gemütlichen, etwas altmodischen Laden zu passen scheint, und nach einem Geschenk für seinen Bruder Nico fragt, obwohl der Laden für Kunden eigentlich geschlossen ist. Ab diesem Zeitpunkt schaut er öfters bei ihr vorbei und Lia entscheidet sich, den Laden wiederzueröffnen und stellt dazu Justus, ebenfalls Student an ihrer Uni und angehenden Astrophysiker, ein.

Doch es steht schlecht um den Laden: Obwohl einige Kunden kommen und Bücher kaufen, reicht das nicht, um die Kosten zu decken, vor allem da Lias Mutter, zu der sie schon in Kindertagen keine gute Beziehung pflegte, den Buchladen am liebsten dem Erdboden gleich machen würde.
Zum Glück helfen ihr ihre Mitbewohnerin Tracey, mit der sie sich trotz ihrer Sensibilität anfreunden konnte sowie Justus und Drew dabei, Ideen zur Rettung des Ladens zu sammeln.
Beim gemeinsamen Flyer verteilen kommen sich Drew und Lia unerwartet näher und werden ein Paar. Doch Drew hat ein Geheimnis, das alles zerstören könnte. Werden sie es schaffen, nicht nur den Buchladen zu retten, sondern auch eine gemeinsame Zukunft zu haben, oder wird Drew alles zerstören?


*Meine Meinung*
Die goldene Schrift und die Londoner Sehenswürdigkeiten auf dem Cover passen gut zur der in London spielenden Geschichte, zumal diese am Anfang jedes Kapitels mit einem kleinen London Eye oder Elisabeth‘s Tower ergänzt werden. Allerdings finde ich die Hintergrundfarbe lila und die fast gleichfarbigen Blumen irgendwie langweilig und fast ein bisschen geschmacklos, weil sie nicht zum Buch passen. Ich hätte mir eine Abbildung von Lia und Drew oder vom „A new chapter“ gewünscht, weil diese in dem Buch die größte Rolle spielen. Der Titel passt zwar zum Buch, ist aber einfallslos und langweilig, da eine Benennung  des Buches nach einem Buchladen in fast jedem solcher Bücher verwendet wird. Außerdem ist das Cover nur zweidimensional gestaltet und für mich zu dünn, sodass das Buch leicht zerknickt.

Die aus der Sicht von Lia und Drew erzählte Geschichte ist anfangs sehr spannend und schön, da Lia eine sympathische Person ist und man sich leicht in ihr wiederfinden kann, sodass es Spaß macht, sich in sie hineinzuversetzen, und die Geschichte aus ihrer Sicht zu erleben. Als Drew dazu kommt, verliert die Geschichte für mich von ihrem Glanz, da ich Drew zu diesem Zeitpunkt sehr unsympathisch finde, was sich im Laufe der Geschichte allerdings ein bisschen verändert, weil man miterleben darf, wie liebevoll er sich um seinen kleinen Bruder Nico kümmert. Dennoch mag ich seinen Charakter nicht wirklich, was sich für mich wie ein schwarzes Band durch das ganze Buch zieht.

Im Nachhinein kommen mir einige Personen und Handlungen sowie das Ende unrealistisch und unüberlegt vor, was ich sehr schade finde, da das die Geschichte ein bisschen kaputt macht. Außerdem hätte ich mir gewünscht, dass auch die Sicht von Lias Mutter im Buch enthalten gewesen wäre, weil sie sich im Laufe des Buches sehr stark verändert und für die Handlung der Hauptpersonen eine wichtige Rolle  spielt. Auch hätte ich mich gefreut, die Geschichten und Sichten von Tracey und Justus zu lesen, da deren Characktere und Beziehung mir fast noch interessanter erscheint als die von Lia und Drew. Mehr über und von Nico zu erfahren hätte mich ebenfalls gefreut, da seine Geschichte auch spannend ist.

Generell fand ich das Buch viel zu kurz, um alle wichtigen und spannenden Geschichten zu erzählen. Trotzdem haben mich Lias Erzählungen und Veränderungen immer wieder beeindruckt und würde das Buch deshalb allen empfehlen, die Lust auf eine spannende Lovestory mit außergewöhnlicher Protagonistin haben und/oder Bücher einfach lieben und Protagonistinnen gerne haben, mit den man sich gut identifizieren kann.

*Erschienen bei Ravensburger*