Aeternum
Autorin: Andrea Bottlinger
Menschen, Engel und Dämonen leben einigermaßen friedlich zusammen auf der Erde. Die Menschen wissen von nichts, und erst als der Alexanderplatz in Berlin einstürzt, beginnen auch die Menschen ihren alten Glauben an Himmel und Hölle, Gut und Böse zu wandeln.
Zu all diesen bewegenden Ereignissen erschafft die Autorin Andrea Bottlinger in ihrem Debütroman eine fesselnde Liebesgeschichte zwischen einem Gefallenen Engel und einer Dämonendienerin. Erst zögern beide, jedoch müssen sie um ihre Aufgabe zu erfüllen, herauszufinden, was den Alexanderplatz zum Einstürzen brachte, zusammenarbeiten und nach einiger Zeit lassen beide ihre Vorurteile los und erkennen bald, dass die Welt nicht nur aus schwarz und weiß besteht und Charaktere auch viele Grauschattierungen haben können.
Die Magie begabte, weibliche Hauptfigur Amanda dient einem Mächtigen Dämonen, dient ihm jedoch nicht freiwillig, da dieser ihren Bruder gefangen hält. Jul, ein Engel der heiligen Heerscharen wurde verstoßen und verlor dabei seine Flügel. Was mit einer zwar nicht ganz harmlosen Expedition begann, endet darin, dass beide zusammen das Gleichgewicht der Erde wieder herstellen müssen, einen Krieg zwischen Engeln und Dämonen verhindern müssen und sich gleichzeitig auch über ihre widerspenstigen Gefühle im klaren werden müssen.
Der Roman ist sehr packend erzählt. Ich habe ihn in einer Nacht durchgelesen und das trotz 569 Seiten. Es gibt viele actionreiche Szenen, in denen sich die Charaktere immer wieder beweisen. Die Geschichte wird dabei abwechselnd aus der Sicht von Jul und Amanda erzählt, was sie sehr abwechslungsreich macht. Amanda ist dem Leser erst etwas fremd, man bemitleidet sie aber durch den Prolog, indem erzählt wird, wie sie von dem Dämon erpresst wird. Ihr Charakter ist zynisch, und häufig hält sie sich sehr zurück und gibt nichts von sich preis. Jul, der gefallene Engel, hat eine sehr ruhige Art. Er zweifelt oft an seinen Gefühlen für Amanda und noch häufiger an dem Vertrauen, dass er in sie setzt. In der Geschichte werden oft seine und die religiösen Ansichten des Lesers hinterfragt. So hat er es im Buch nicht leicht, jedoch macht es das für den Leser sehr viel spannender und lässt auch ihn nachdenken.
Engel und Dämonen sind beide sehr gut beschrieben. Die Engel werden als groß und gut, jedoch auch als kalt und unselbstständig beschrieben. Das lässt ihre Unfehlbarkeit bröckeln, jedoch auch die Dämonen haben trotz aller Bosheit eine gute Seite. Beide Seiten vereint, dass sie sehr egoistisch ihre Ziele verfolgen und so hängen Amanda und Jul oft zwischen den verhärteten Fronten.
Mir hat das Buch beim Lesen sehr gut gefallen. Wie gesagt habe ich es in einem durch gelesen, was mir jedoch besonders gefallen hat, war das Setting: Berlin. Die zerstörte Stadt mit einem weltbewegenden Geheimnis hat auf mich einen ganz besonderen Reiz ausgeübt. Die Handlung hat so sehr viel realistischer gewirkt und so die Fantasie von Vorstellbarem in Fantastisches befördert. Die Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet und präsentiert.
Ich würde das Buch auf jeden Fall empfehlen und hoffe, bald etwas neues von der Autorin zu hören.
*Erschienen im: Knaur Verlag*
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Autorin / Autor: carry - Stand: 8. Mai 2013