Am Ende des Alphabets
Autorin: Fleur Beale
übersetzt von Ursula C. Sturm
Ruby ist ein 14-jähriges Mädchen in einer Patchworkfamilie – ihre Mutter Tessie, ihr Bruder Max, ihre Halbbrüder Davey und Theo und ihr Stiefvater Calvin. Sie ist froh über ihren Stiefvater und liebt ihre kleinen Halbbrüder, um die sie sich kümmert, wenn ihre Mutter arbeitet oder gestresst ist. Kochen und im Haushalt helfen sind auch Rubys Aufgaben. Ihr Bruder Max tut nichts und redet sich raus, indem er sagt, er müsse für die Schule lernen. Und weil er angeblich so viel intelligenter ist als Ruby erlaubt Tessie ihm dies. Ruby hat eine Lernstörung, sie hat Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben. Die Schule fällt ihr zwar schwer, aber sie hat Freunde und kommt mit allen aus. Zu Hause aber ist die Lernstörung für ihre Mutter ein großes Problem. Sie sagt oft, auch zu Ruby, dass aus Ruby nicht viel werden kann. Ruby ist darüber traurig und fühlt sich als Dienstmädchen. Aber sie möchte keinem Kummer bereiten und keinen Ärger haben, daher sagt sie nichts. Als sie dann aber auch noch mit ihren kleinen Halbbrüdern in ihren kleinen Zimmer wohnen soll und Max alleine im großen Zimmer, reicht es Tia, Rubys bester Freundin. Sie macht Ruby eine Ansage, sodass Ruby über sich und ihr Leben nachdenkt. Dabei merkt sie, dass sie eigentlich kein Leben hat. Sie fängt an für sich zu kämpfen. Auf ihrem Weg zu sich selbst, begegnet sie Menschen, denen ihre Lernstörung egal ist. Ruby beginnt zu träumen.
Eine lange, aufregende Reise eines jungen Mädchens auf der Suche nach sich selbst. Die Autorin stellt Ruby und ihre Gefühle sehr anschaulich dar, sodass man gut mitfühlen kann. Sie schafft es, die Lernstörung, die Ruby hat, als etwas Normales darzustellen. Aber sie schreibt auch, wie die Lernstörung bei manchen Menschen als Fehler und mangelnde Intelligenz ankommt und wie schwer es deshalb für Ruby selbst ist. Ich fühlte mit Ruby mit und konnte manchmal nur den Kopf schütteln. Aber eigentlich ist es eine Geschichte eines Teenagers, der sich in der Pubertät befindet und seine Träume sucht.
Das Thema Legasthenie wird nur beiläufig angesprochen, was mich anfangs enttäuscht hat. Aber im Nachhinein finde ich dies besser. Denn dadurch bekommt sie eben das Normale und Unaufgeregte.
Ich denke dieses Buch könnte manchen Jugendlichen Mut machen, die auch eine Teilleistungsstörung haben und mit sich selbst und den Mitmenschen kämpfen müssen.
*Erschienen bei Knesebeck*
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Autorin / Autor: einfach-anna - Stand: 3. August 2015