Auch dein Tod ändert nichts
Autorin: Celia Rees
Ein denkwürdiger Sommer und ein gefährlich schönes Mädchen ...
"Auch dein Tod ändert nichts" ist ein faszinierendes, fesselndes und schockierendes Buch mit bitterem Nachgeschmack, der in diesem Falle aber ganz willkommen ist und zum in Frage stellen so mancher Ideen, Systeme und Ideologien anregt. Die Story ist trotz ihres utopischen Geschehens nicht realitätsfern. Thematisiert wird eine Dreiecksbeziehung zwischen der unberechenbaren Caro, die ihr Päckchen mit der Vergangenheit zu tragen hat, für die RAF sympathisiert und eine Revolution des Systems starten will- später notfalls auch mit Gewalt. Rob ist ein ehemaliger Liebhaber von ihr, der nach seinem Einsatz im Afghanistan- Krieg sowohl körperlich behindert, von der Kriegsidee besessen und gleichermaßen von ihr traumatisiert ist. Ebenfalls unberechenbar wie eine tickende Zeitbombe, bringt er eine gefährliche, unkontrollierbare Dynamik ins Spiel. Und eine tickende Bombe wird im Höhepunkt noch von Bedeutung sein. Sowohl Rob, als auch Jamie, sein jüngerer, wesentlich reiferer aber auch naiverer Bruder, sind in Caros fähigen Händen willige Werkzeuge, um ihre fanatische Idee umzusetzen. Unschuldig wird Jamie in die Affäre mit verwickelt. Und zieht unbemerkt die unnahbare Caro stärker in seinen Bann, als ihr lieb ist. Doch weil diese nicht an die Liebe glaubt, kann Jamie weder sie noch seinen Bruder von ihrem selbstzerstörerischen und fremdgefährdendem Verhalten abhalten, was sich zu einer dramatischen Lage zuspitzt, dessen Ende aber offen bleiben sollte, um nicht euren Lesegenuss schon vorher zu verderben!
Die kühl berechnenden Handlungen Robs und Caros werden durch Jamie immer wieder von nicht erwarteten Gefühlen durchkreuzt und verhindern eine Geradlinigkeit der Geschichte, die einen Sog erzeugt,aus dem man sich nicht entziehen kann. Während ein geplanter und vertuschter Mord mir immer noch zu ungreifbar ist, packt mich diese Geschichte so sehr, dass ich sie sofort durchlese und mich danach irgendwie beklemmt fühle. Als würde hier ein unheilvolles Szenario unserer Zukunft gezeichnet werden.
Das Buch ist aus meiner Sicht definitiv für 18 Jährige am besten geeignet, nicht weil es notwendigerweise zu hart ist, aber um den Sinn und die Hintergründe des Inhalts zu verstehen, von Wortwahl und Alkoholkonsum nicht abgeschreckt zu sein und die Zwischentöne in den Beziehungen der 3 nicht falsch zu interpretieren. Für diese Altersgruppe ist der Roman auf jeden Fall eine intelligente, aber unterhaltsame und nachhallende Auseinandersetzung und Freizeitbeschäftigung. Ein Gute-Laune-Buch ist es nicht, aber eins, woran man sich erinnern wird.
*Erschienen im bloomoon Verlag*
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Autorin / Autor: genna - Stand: 10. Juli 2013