Auf Umwegen
Autor: Andrew Smith
übersetzt von Hans-Ulrich Möhring
ab 14 Jahren
Was machst du, wenn du als Kind von einem toten Pferd getroffen wurdest, das von einer Brücke fiel? Wenn die Narbe auf deinem Rücken dir peinlich ist? Dein Vater ein Erfolgsbestseller schreibt, in der die Romanfigur die gleiche Narbe hat und zufällig auch noch den selben Namen? Wenn dein Vater aber schwört, dass diese Person nicht du bist? Wenn du einen besten Freund hast, der sich für deine Narbe jeden Tag eine neue unangebrachte Bedeutung einfallen lässt? Wenn du das schönste Mädchen der Welt kennenlernst und sie dann wegziehen muss? Nun ja, was du dann machen sollst ist sc47472502wer zu sagen. Finn jedoch versucht, sein Leben endlich unter Kontrolle zu bekommen. Er berechnet die Zeit in Meilen und sucht jeden Tag Beweise dafür, dass er Herr über seine Handlungen ist, dass er nicht einfach nur eine Figur ist, die auf den Buchseiten des Romans seines Vaters existiert.
Auf Umwegen von Andrew Smith ein ungewöhnlicher Jugendroman. Natürlich geht es um die typischen Fragen, wer bin ich? Wer will ich sein? Was mache ich mit diesem einen so kostbaren Leben? Doch diese Geschichte hebt diese Fragen auf ein ganz anderes, viel skurrileres Level.
Das gewohnte Setting von Außenseiter Junge, wohnt in Großstadt, himmelt seit Jahren hübsches Mädchen an und dieser eine Moment verändert plötzlich alles, ist hier nicht gegeben.
Vielmehr haben wir hier eine schläfrige Kleinstadt in der nichts passiert und auch im Laufe der Geschichte kaum etwas Neues geschieht.
Und obwohl in dieser Stadt nichts passiert, schafft es der Autor, eine verrückte Story zu schreiben, die in einem noch verrückterem Roadtrip endet.
Ich denke es handelt sich hier um ein Buch, das man entweder hasst oder liebt.
Eine total bekloppte Idee (wie kommt man darauf, der Hauptperson das Leben schwer zu machen, weil ihr in der Vergangenheit ein totes Pferd auf den Körper fiel?!) und ein Leben wie man es nur im Buch haben kann.
Manchmal hatte ich das Gefühl der Autor hat einfach geschrieben, was ihm gerade einfiel, egal ob mit oder ohne Sinn.
Trotzdem hat dieses Buch Humor und ich musste oft über die abgedrehten Szenarien grinsen.
Hier und da habe ich mich an die bekannten Geschichten von John Green erinnert gefühlt, obwohl die beiden Autoren vom Stil kaum miteinander zu vergleichen sind.
Um Gefallen an diesem Buch zu finden muss man definitiv einen Sinn für Skurriles und Kurioses haben und offen für schräge Ideen sein.
Auf Umwegen ist die Selbstfindung doch das Ziel des Buches und es lässt den Leser mit einem guten Gefühl zurück.
*Erschienen bei Königskinder Verlag*
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Autorin / Autor: heaven - Stand: 2. November 2015