2018 war ein Jahr politischer Konflikte und gespaltener Gesellschaften. In den Jugendromanen schlägt sich das aber kaum nieder. Politische Jugendliteratur? Muss man mit der Lupe suchen. Auch Dystopien sind seltener geworden, Krimis scheinen in der Jugendliteratur ebenso wenig gefragt. Dafür gibt es einen Rückzug in die privaten Probleme: Drogensucht, (psychische) Erkrankungen,  Missbrauch, Gewalt in der Familie. Wer keine Lust auf die reale Welt und ihre Probleme hat, dem bietet die Fantasy wieder reichlich Fluchtmöglichkeiten - bevorzugt mit starken Frauenfiguren, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen.

Insgesamt haben euch in diesem Jahr weniger Bücher begeistert als sonst. Gab es weniger gute Bücher? Sind sie nicht zur Rezension auf LizzyNet angeboten worden? Oder wart ihr in diesem Jahr einfach ganz besonders kritisch? Aufgefallen ist uns, dass ihr häufig fehlende Moral in den fiktiven Geschichten bemängelt: Da werden Drogen genommen, Eltern kümmern sich nicht ausreichend um ihre Kinder, es wird hemmungslos gefeiert und ungeschützter Sex praktiziert. Das hat einigen von euch missfallen. Manche von euch wünschen sich dementsprechend höhere Altersangaben für Bücher - ab 14, ab 16, ab 18 Jahren. Offenbar werden Bücher in turbulenten Zeiten auch als moralische Anker benötigt ;-).

Wir hoffen, dass ihr in unserer Liste der von euch gelobten Bücher euren ganz persönlichen Anker, euer Mut-Mach-Buch, eure Inspiration oder eine ganz besondere Herzensgeschichte findet.

Wie immer erhebt diese subjektive Liste keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, sondern bildet nur einen kleinen Ausschnitt ab. Wenn euer persönliches, 2018 erschienenes Buch-Highlight hier fehlt, dann freuen wir uns über einen Eintrag in die Kommentarspalten in den jeweiligen Kategorien.