Bonaparte - Sorry we´re open

"Ich finde viele Songs gut und ich denke auch das sie sich wunderbar auf der Bühne performen lassen werden", meint carry.

Albumcover Bonaparte - Sorry we're open

Bonaparte... die Band bedeutet für viele Hausparty und Liveshows. Die Gruppe formierte sich 2006 um den Schweizer Tobias Jundt in Berlin. Sie starteten mit acht Mitgliedern, die sich inzwischen zu einer immer wieder wechselnden Besetzung von ungefähr 20 Menschen ausgeweitet hat.
Das Rezept scheint einfach jedoch nicht ganz, denn die Gruppe, die ihre Musik selbst als „ADS-Musik“  bezeichnet, setzt nicht nur auf Musikalisches Talent, sondern viel mehr auch auf den optischen Eindruck. Hier haben wir das Problem, kann die neue, nicht erste Platte nur durch den Sound überzeugen? Testen wir es!

Der erste Song „When The Ship Is Thinking“ hört sich hier erst mal nicht so nach Party an. Tragende tiefe Töne künden von musikalischen Taten. Dieser Song auf dem Album, wie auf der Bühne ein sehr gelungener Einzug. Steigen wir also ein und gehen auf die Reise. Der zweite Song „Quarantine“ lässt schon ganz andere Töne hören. Rockig/Elektrisch wird der Hörer wachgerüttelt und zum Tanzen angeleitet. Der Titel Song hingegen kommt schon fast ungewohnt poppig daher, jedoch gilt: Es geht um Grenzüberschreitungen, nicht nur auf der Bühne, auch in seinen Texten verbindet Jundt Party und Anspruch.
Das darauf folgende Lied macht das Album, neben dem von Deichkind unterstützen „Alles Schon Gesehen“ zu einem multilingualen Projekt. Auf jeden Fall interessant. Genau wie der darauf folgende Song: „40°42'48.46 N 73°58'18.38 W“ auf dem Album sind drei solche Titel enthalten. Perfekt für eine kleine Umbaupause auf der Bühne geeignet, fand ich diese drei erst witzig, nach einem Mal Anhören jedoch etwas nervig.
Das nächste Stück, ein mit Siriusmo aufgenommenes, hat mir gut gefallen, sehr spritzig und lebendig. Von dem ursprünglichen „Anti-Anti“-Stil weicht Bonaparte hier doch etwas ab. Auch bei „A Little Braindead“ hat die Gruppe sich etwas einfallen lassen und das Absterben des Gehirnes gleich (fast) täuschend echt imitiert. Aber schreiten wir weiter auf unserer Reise, Verluste müssen hingenommen werden... Auf jeden Fall geht es etwas entspannter weiter mit „Manana Forever“, einem Song voller guter Vorsätze und Wünsche. Hier wandern wir zum Höhepunkt der Fahrt mit der Kombination Bonaparte/Deichkind. Wie schon angesprochen, ist der Titel zweisprachig und sehr partytauglich, wie ich finde.
In den letzten Songs werden wir langsam wieder runter gefahren und der letzte Titel „Bonahula“, den ich sehr gelungen finde, lädt uns ein letztes Mal ein, in eine „Secret corner of my (Jundts) mind“ einzutauchen.

Wenn die immer so bunt und vielfältig ist, wie das Album warten wir doch auf noch etwas neues, jedoch fand ich dieses Album, ihr erstes vollkommenes Studioalbum etwas enttäuschend, da es für mich keinen wirklichen Höhepunkt im Album gibt.
Ich finde viele Songs gut und ich denke auch, dass sie sich wunderbar auf der Bühne performen lassen werden, aber mit „Too Much“ oder „Anti-Anti“ kann meiner Meinung leider nichts auf der Platte wirklich mithalten.
Was ich jedoch sehr positiv finde, ist die ganze Aufmachung der CD mit Kartenspiel.
Eine Pappbox mit Booklet, CD und Kartenspiel. Wenn das nicht nach Trinkspielen schreit.

Autorin / Autor: carry - Stand: 11. September 2012