Boulevard des Airs: Bruxelles
Eine bunte Mischung aus französischem Chanson, Rock, Reggae, Ska und Latino Musik.
Boulevard des Airs ist eine französische Band aus den Pyrenäen, die 2004 gegründet wurde und 9 Mitglieder hat. Ihr erstes Album „Paris-Buenos Aires“ brachten Boulevard des Airs im Jahr 2011 raus, darauf folgte 2013 „Les Appareuses Trompences“. In diesem Jahr ist nun ihr 3. Album erschienen, das „Bruxelles“ heißt. Gesungen wird in der Band von Sylvain Duthu, Mélissa Doya und Florent Dasque auf Französisch, Spanisch und Englisch - wobei der Großteil der Lieder auf Französisch ist. Die Mitglieder der Band spielen eine Vielzahl von Instrumenten nicht nur Gitarre, Bass, Schlagzeug und Klavier sind vertreten sondern auch Trompete, Saxophon, Akkordeon, Posaune und Sausaphon (eine spezielle Tuba). So vielfältig wie die Instrumente, der Band so vielfältig sind auch die Musikstile in denen sie sich bewegen - eine bunte Mischung aus französischem Chanson, Rock, Reggae, Ska und Latino Musik.
*Meine Meinung*
Das Album beginnt mit einem Intro im Flamenco-Stil - ich muss sagen, dass mir dieses überhaupt nicht gefallen hat. Ich hatte also erstmal nicht wirklich einen guten Einstieg in das Album. Das eigentliche Lied zu dem das Intro gehört hat mir dann jedoch gut gefallen. Ab da ging es dann definitiv bergauf. „Emmène-moi“ der dritte Song des Albums hat mir wirklich gut gefallen - das Lied ist eher ruhiger und vom Text her fand ich es auch toll (auch wenn ich diesen nur durch mitlesen im Booklet und die Übersetzung einiger Wörter mit Google verstanden habe). „Emmène-moi“ ist bisher auch das einzige Lied, das als Single ausgekoppelt wurde. Als viertes bekommt man auf dem Album „Demain de bon matin“ zu hören. Hier kann man einfach nicht still sitzen bleiben. Neben den Mitgliedern der Band singt hier auch ZAZ. Beim ersten Durchhören des Albums hat mir dieses Lied auch direkt am besten gefallen. Mittlerweise würde ich nicht mehr unbedingt sagen, dass dieses Lied das beste ist - denn das Album hat noch einige andere echt gute Songs zu bieten, so dass ich mich gar nicht so richtig entscheiden kann. „Demain de bon matin“ gehört aber auf alle Fälle zu den besten Liedern der CD.
Die Nummer 5 heißt „Tu danses et puis tout va“. Zu diesem Lied hatte ich eine ganze Menge Eindrücke - ich würde es insgesamt als interessant beschreiben, was aber nicht negativ gemeint ist. Das Vorspiel in dem Lied klingt erstmal nach Balkan, dann beginnt ein Sänger zu rappen und es hat mich vom Rap-Stil her direkt an Gangsterrapper aus den Vororten von Paris erinnert (die „kenne“ ich aber auch nur aus einer Reportage von Arte) dann singt eine Frau und wie sie singt und die Instrumente im Hintergrund - das klingt sehr stark nach Balkan. Das beides bildet einen gewissen Gegensatz, passt andererseits aber auch wieder zusammen.
Die nächsten beiden Songs sind französischer Chanson mit schönem Rhythmus - sie klingen nach Lebensfreude und ich fand sie sehr angenehm zu hören. „On se regarde“ - die Nummer 8 klingt eher etwas anklagend, nach Schmerz und nach dem was ich vom Text ohne Google oder Wörterbuch verstanden habe kommt es ganz gut hin. Aber irgendwie ist da auch ein bisschen Sehnsucht. Mir hat das Lied sehr gut gefallen - es hat einfach das gewisse Etwas - ich zähle es auch mit zu den besten des Albums.
„Bruxelles“ das nächste Lied, nach dem auch das Album benannt worden ist, hat es auch - das gewisse Etwas - es hat etwas von Abenteuer, Aufbruch, Sonnenaufgang und vor allem hat es einen tollen Rhythmus.
Nummer 10 „Mentira“, ein spanisch-französisches Lied, ist mir im spanischen Teil zu viel - zu laut, es klingt ein wenig nach Marschmusik und Zirkus zu gleich - es gefällt mir einfach nicht.
Das Lied danach „Je resterai“ mag ich auch nicht wirklich - es klingt drohend und böse - dabei soll es wahrscheinlich einfach nur überzeugt klingen - damit überzeugt es mich aber nicht.
„Laisser faire“ beginnt vom Rhythmus her toll - zwischendurch erinnert es mich zeitweise an russische Volksmusik und irgendwie harmonieren die beiden unterschiedlichen Rhythmen in dem Lied nicht so toll.
Die Nummer 13 „Quiero Sonar“ ist wieder ein französisch-spanisches Lied - lateinamerikanische Klänge klingt gut und ist stimmig.
Das letzte Lied der CD „Lo vamos a intentar“ ist eher ruhig, klingt ein bisschen nach Abschied - ich finde es rundet das Album gut ab, reißt mich aber nicht vom Hocker.
*Fazit*
Am Anfang hat es die CD einfach nicht geschafft mich zu begeistern oder zumindest neugierig zu machen, dann kommen einige wirklich richtig gute Lieder und ich bin schon fast überzeugt, dass das Album bis auf Track 1 richtig gut ist. Doch dann kommt Mentira und die nächsten Lieder gefallen mir einfach nicht mehr so gut. „Quiero Sonar“ ist zwar ein gutes Lied, kommt aber bei weitem nicht an „Demain de bon matin“ oder „On se regarde“ heran. Das letzte Lied ist zwar ein netter Abschluss, aber leider nicht mehr.
Natürlich ist Musik auch ganz doll Geschmackssache und ich mag französische Musik wirklich richtig gern und auf diesem Album sind auch einige Lieder, die mir richtig gut gefallen und die ich mir bestimmt noch oft anhören werde - aber ich fand den Anfang einfach schwach und auch das Ende konnte das leider nicht rausreißen. Von mir bekommt „Bruxelles“ 3 Sterne.
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Autorin / Autor: flowervi - Stand: 7. August 2015