Boy Nobody
Autoren: Allen Zadoff, Petra Post, Andrea von Struve
Der Jugendroman "Boy Nobody" erschien 2013 bei Bloomoon. Der Autor Allen Zadoff hat bereits 2010 für sein Werk "Food, Girls ans other things I can’t have" den Sid Fleischman Humor Award verliehen bekommen.
Jugendliche im Alter von 16 Jahren leben meist noch bei ihren Eltern. Sie gehen zur Schule, auf Partys und sind noch nicht die Herren über alle Entscheidungen. Bei Boy Nobody sieht das anders aus. Seine Eltern wurden ermordet als er gerade zwölf Jahre alt war. Damit begann auch sein jetziges Leben: Zach ist ein Auftragsmörder. Er stellt keine Fragen. Er macht keine Fehler. Er hinterlässt keine Spuren. Er tötet schnell.
Doch sein neuer Auftrag ist anders. Innerhalb von fünf Tagen soll der New Yorker Bürgermeister Jonathan Goldberg nicht mehr unter den Lebenden weilen. Wenig Zeit, doch kein Problem für einen Profi. Denkt zumindest „Benjamin" (sein Deckname).
Doch selbst ein zum Töten ausgebildeter Soldat kann sich irren. Was ist, wenn er sich Chancen entgehen lässt, um sein Ziel zu erreichen? Was, wenn er sich verliebt? Was, wenn sich sein Zielobjekt ändert? Wenn es nun Sam heißt? Wird er auch diesmal seinen Auftrag erledigen?
Schon nach den ersten Seiten wusste ich, dass ich hier genau das richtige Buch ausgesucht hatte.
Die Geschichte hat von allem etwas: Kälte, Zweifel, Liebe, Hass, den Wunsch nach Freiheit und Gewissheit, Freude und Zwang. Zadoff gibt dem Leser parallel in zwei Geschichten Einblick: In Nobodys Vergangenheit und seiner Gegenwart aus seiner eigenen Sicht. Wir erfahren, wie er dazu kam, für das Programm zu arbeiten. Solche Einschübe machen den Roman noch interessanter und die Gegenwart verständlicher. Die Charaktere selbst hätten nicht besser gewählt sein können.
Benjamin glaubt, er treffe selbst seine Entscheidungen. Solche über Leben und Tod. Kein Schicksal, dass den Familien den Vater, das Kind oder die Mutter wegnimmt, sondern er. Irgendwann erkennt auch Ben, dass Freiheit anders aussieht. Das erste Mal tötet er nicht gleich, als er die Chance bekommt, auch nicht bei der zweiten. Er weiß nicht, was mit ihm los ist. Liebe hat er den Frauen immer nur vorgespielt, wenn es für seinen Auftrag wichtig war. Doch wie ist das bei Sam?
Als Tochter des Bürgermeisters von New York , kennt Sam Goldberg jeder. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht ihre Meinung zu vertreten. Sie ist selbstbewusst, sieht gut aus und leidet immer noch unter dem Verlust ihrer Mutter vor mehreren Jahren. Empfindet sie wirklich etwas für Benjamin, oder spielt sie ihm nur etwas vor?
Jonathan Goldberg scheint ein herzensguter Mensch zu sein. Er liebt seine Tochter und ist trotz des Geldes noch bodenständig. Doch was hat er verbrochen? Schließlich will das Programm seinen Tod nicht ohne Grund.
Das Programm besteht für Benjamin aus "Mutter", "Vater" und Mike. Seine sogenannten Eltern geben ihm seine Aufträge, sie haben in ausgebildet und auch seine leibliche Familie umbringen lassen, durch Mike, welchen Boy Nobody irgendwann dafür bezahlen lassen will.
Dem Autor gelingt es hervorragend, den Leser gerade dann noch zu überraschen, wenn man sich schon ganz sicher war, wie es weiter geht. Auch Zadoffs Schreibstil sagt mir sehr zu. Benjamins Gedanken werden meist in kurzen, prägnanten Sätzen formuliert. Es passt zu der Hauptperson, welche nicht viel Zeit verschwendet. Im Allgemeinen wird vermehrt wörtliche Rede benutzt. Zadoffs Art zu schreiben beinhaltet einfach einen Mix aus allem Nötigen, um Interesse beim Leser zu erwecken und, was noch viel wichtiger ist, es auch aufrecht zu erhalten.
Kurz gesagt: Der Roman "Boy Nobody“ ist wirklich weiter zu empfehlen! Tolle Geschichte, die Lust auf mehr von ihr macht!
*Erschienen im Bloomoon Verlag*
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Autorin / Autor: logoso - Stand: 17. September 2013