Braune Erde
Autor: Daniel Höra
In dem Jugendbuch „Braune Erde“ von Daniel Höra geht es um einen 15-jährigen Jungen, der sich mit einer nationalsozialistischen Familie anfreundet und so immer weiter in die rechtsradikale Szene schlittert.
Ben lebt in einem kleinem halb verlassenem Dorf bei seiner Tante und deren Familie, seine Eltern sind tot, deshalb kommt er sich oft ausgeschlossen vor. Als zwei neue Familien, drei Erwachsene und drei Jugendliche, ins Dorf ziehen, fühlt er sich von ihnen angenommen und akzeptiert. Er verbringt immer mehr Zeit mit ihnen, anfangs ist er noch etwas irritiert von den vielen neuen Ansichten, doch Reinhold erklärt ihm die Politik aus seiner Sichtweise äußerst überzeugend. Auch der Rest des Dorfes ist von den vielen Gemeinschaftsaktionen, die die neuen Dorfmitglieder organisieren, begeistert. Ben merkt, dass seine neuen Freunde etwas rechtsradikale Meinungen vertreten, doch auch als er auf einer Demonstration in eine Schlägerei gerät, hält er an ihnen fest. Doch es wird noch viel gefährlicher für Ben.
In der Geschichte suchen sich die Neonazis ein kleines, unzufriedenes Dorf auf, dort fangen sie mit Dorffesten an, dann singen sie völkische Lieder und schließlich gründen sie eine Bürgerwehr gegen Ausländer. So gelingt es ihnen nach und nach den Dorfbewohner ihre Ansichten aufzuzwingen, ohne dass sie es merken. Diese Strategie funktioniert und ist deshalb sehr gefährlich. In Deutschland gibt es einige Neonazi-Jugendgruppe, mit Zeltlager und Spielen werben sie neue junge Mitglieder. Dieses Buch zeigt, dass so etwas auch heute in unserer Umgebung passieren kann.
Dadurch, dass immer wieder zukünftige Szenen zu lesen sind, wird das Buch einerseits spannender, andererseits nimmt es aber auch die Spannung, weil man schon weiß, dass Ben sich am Ende gegen den Rechtsextremismus stellt. Ansonsten ist der Roman aber sehr mitreißend geschrieben und bringt einem dieses doch etwas schwierige Thema näher.
*Erschienen bei: bloomsbury Verlag*
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Autorin / Autor: lilalil - Stand: 8. Oktober 2012