"Clevere sind dümmer"
Studie: Schlauere sind denkfaul und neigen zu vorschnellen Urteilen
Wer einen niedrigeren IQ hat, ist laut einer neuen Studie eher in der Lage, sich und seine Ideen zu hinterfragen, während die Klugen sich blind auf ihre Intelligenz verlassen. Das Magazin „Geo“ zeigt die neusten Ergebnisse einer Untersuchung zweier US-Psychologen. Die Psychologen gaben einer Gruppe von 482 Studenten eine Reihe von Denksportaufgaben, die sie zu lösen hatten.
Du kannst dich ja einmal selber testen. Eine der Aufgaben war folgende: Angenommen, ein Baseballschläger und ein Ball kosten zusammen 1,10 Dollar, wobei der Schläger genau einen Dollar teurer ist als der Ball. Was kostet dann der Ball für sich betrachtet? Na, was meinst du? Paradox ist, dass gerade die Befragten mit einem hohen IQ diese Frage meistens falsch beantworteten, während die Untersuchten mit einem niedrigeren IQ hier eher richtig lagen. Die „Schlauen“ meinten vorschnell, die Antwort sei 10 Cent, während die „Dümmeren“ die Frage eher mit richtigerweise 5 Cent beantworteten.
Die beiden Psychologen sagen, der Grund dafür ist, dass die Cleveren oft zu schnell urteilen. Das heißt, sie vertrauen zu sehr auf ihre Intelligenz, um ihr Ergebnis in Frage zu stellen. Die Studenten mit dem niedrigeren IQ vertrauen jedoch ihrer ersten Eingebung offensichtlich weniger, stellen diese deshalb eher in Frage und nehmen sich mehr Zeit für die Lösung. Die Cleveren sind anscheinend ganz schön denkfaul und neigen dazu, ihre eigenen Urteile wenig zu kritisieren. Sie waren bei dem Experiment dafür aber eher in der Lage, den Denkfehler bei anderen zu erkennen und zu verstehen; nur bei sich selbst sind sie offenbar etwas blind.
Sicher habt ihr eure eigenen Erfahrungen damit gemacht: im Klassenzimmer und mit euren Mitschülern.
Autorin / Autor: Alina; - Stand: 24.Juli 2012