Corona macht die Luft sauber

Satellitenbilder zeigen, wie die Luftverschmutzung über chinesischen und italienischen Städten zurückgeht. Dies kann zum Teil auf die Maßnahmen gegen die Aubsreitung von Corona zurückgeführt werden.

Satellitenbilder Italien Anfang Januar und Anfang März, Bild: ESA /  CC BY-SA 3.0 IGO

In all den Katastrophennachrichten über steigende Infektionszahlen und Ausgangssperren, können wir uns über einen positiven Nebeneffekt von Corona freuen: Die Luft wird sauberer. Weniger Flugverkehr, weniger Autoverkehr, eine zurückgefahrene Industrie, die weniger Energie verbraucht. In den am stärksten von Corona betroffenen Regionen der Welt zeigen die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus ihre Wirkung.
So zeigen Daten des Copernicus Sentinel-5P Satelliten, dass die Stickstoffdioxid Emissionen vor allem im Norden Italiens deutlich gesunken sind, seit in dem Land eine Ausgangssperre verhängt wurde.
Stickstoffdioxide entstehen vor allem bei der Verbrennung fossiler Energieträger wie Gas, Kohle und Öl. Sie sind besonders gesundheitsschädlich und mitverantwortlich für die Feinstaubbelastung.
Auch Bilder von China zeigen einen rapiden Abfall der Stickstoffdioxide in den betroffenen Regionen zwischen Januar und Februar, als massive Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus ergriffen wurden. 

Forscher_innen der Europäischen Weltraumorganisation ESA, die die Daten ausgewertet haben, sind überzeugt, dass die Verringerung der Emissionen nicht allein den üblichen Wetterschwankungen, sondern den Corona-Maßnahmen geschuldet ist.
Claus Zehner, Leiter der Copernicus Sentinel-5P Mission erläuterte, dass es etwa über chinesischen Städten einen geschätzten Rückgang der Stickstoffdioxide um 40 % gebe. Zumindest ein Teil davon sei auf die Corona-Maßnahmen zurückzuführen.

Sentinel-5P ist die erste Copernicus-Mission, die sich der Überwachung unserer Atmosphäre widmet. Laut ESA-Direktor Josef Aschbacher für Erdbeobachtungsprogramme ist Copernicus Sentinel-5P Tropomi heute das genaueste Instrument zur Messung der Luftverschmutzung aus dem Weltraum.

Auch wenn es vielleicht nur ein schwacher Trost ist, dass sich die Luftqualität verbessert, während wir einsam und isoliert zu Hause sitzen, so zeigt es doch, dass wir etwas ändern können und dass drastische Maßnahmen auch drastisch positive Auswirkungen haben können. Corona wird das Klima und unsere Welt sicher nicht retten. Aber Corona zeigt, dass wir es können.

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 23. März 2020