Cryer´s Cross
Autorin: Lisa McMann
Übersetzt von Tanja Ohlsen
Eigentlich liebt die 16-jährige Kendall ihr Leben in der kleinen Stadt Cryer’s Cross, trotzdem träumt sie davon, später in New York zu studieren. Doch dieser Traum gerät schnell in Vergessenheit als die Idylle der Kleinstadt von einer Tragödie zerstört wird.
Ihre Mitschülerin Tiffany ist plötzlich spurlos verschwunden. Als nur kurze Zeit später auch Kendalls Freund Nico wie vom Erdboden verschluckt ist, hat sie nur noch ein Ziel: Nico finden, selbst wenn sie dafür Zeit mit dem einen Jungen verbringen muss, der sie ihre Gefühle für ihren Freund in Frage stellen lässt. Dabei stoßen sie jedoch auf erschreckende Geheimnisse der Stadt und bringen sich dadurch auch selbst in große Gefahr…
*Meine Meinung*
Da mir die Wake Trilogie von Lisa McMann insgesamt sehr gut gefallen hatte, war ich natürlich von Anfang an sehr gespannt auf ihr nächstes Buch, und obwohl Cryer’s Cross sehr kurz gehalten und dazu noch ein Einzelroman ist, wurde ich nicht enttäuscht.
Zunächst möchte ich positiv hervorheben, dass Lisa McManns Schreibstil sich in meinen Augen deutlich verbessert hat und sich viel angenehmer lesen lässt. Es gibt zwar immer noch relativ kurze Sätze, diese überwiegen aber nicht mehr so drastisch wie in ihren vorherigen Romanen, sodass ein ausgeglichenes Verhältnis herrscht und ihr Stil nicht mehr so abgehackt wirkt. Außerdem gelingt es ihr sehr gut, das Kleinstadt-Flair zu beschreiben und auch für diejenigen greifbar zu machen, die selbst in einer größeren Stadt aufgewachsen sind.
Die Handlung selbst ist sehr spannend gestaltet, und es gelingt der Autorin, den Leser an die Seiten zu fesseln. Stellenweise ist das Buch aber wirklich unheimlich und daher nichts für allzu zart Besaitete. Bei ihrer Suche nach Nico entdeckt Kendall Dinge, die sie nie hätte erfahren sollen, und das schreckliche Geheimnis der so normal wirkenden Kleinstadt kommt nicht nur unerwartet, sondern vermag den Leser zu schockieren.
Aber nicht nur die zum Schluss immer gruseliger werdende Story macht das Buch so lesenswert, sondern auch die Charaktere. Kendall ist keine typische Hauptfigur, aber dafür eine, die man gerade wegen ihrer kleinen Macken schnell ins Herz schließt und sie gern auf ihrer Suche begleitet.
Insgesamt ist Cryer’s Cross zwar nur ein kurzes Lesevergnügen, dafür aber ein besonders Gutes. Die gruselige Story bietet eine willkommene Abwechslung zu vielen anderen Jugendromanen, weshalb ich es jedem empfehlen kann, der zwischendurch mal etwas völlig anderes lesen möchte.
*Erschienen bei: Baumhaus*
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Autorin / Autor: stephie - Stand: 2. November 2012