Darfs ein bisschen mehr sein?
Alle reden von Übergewicht, McDonalds legt noch eine Lage Fleisch drauf
In Amerika ist alles ein bisschen größer, auch die Burger. So bewirbt McDonalds im TV-Spot gerade seine aktuelle Kalorien-Kollektion Biggest Macs. Mit extra viel Doppel-Fleisch, Doppel-Majo, Doppel-Schlabberbrötchen.
Während Ernährungsexperten sich vor Sorge schon die Haare raufen, weil immer mehr Kinder und Jugendliche aufgrund ihres Übergewicht auf gesundheitliche Probleme zusteuern und eine epidemieartige Verfettung das Land überzieht, während Umweltschützer angesichts des übertriebenen Fleischkonsums in den Industrienationen besorgt auf die Welternährungslage und ihre Folgen fürs Klima schauen, packt der Fastfood-Gigant McDonalds einfach noch mal eine fette Lage Fleisch obendrauf. Das nennt man mal gesellschaftliche Verwantwortung! Dabei lesen wir auf der McDonals-Seite doch so schöne Worte über die "Balance" zwischen "ausgewogener Ernährung und ausreichend Bewegung", auf die man bei McDonalds angeblich so großen Wert legt. Klar, die läppischen 750 Kalorien sind doch mit einer 3/4 Stunde schnellem Joggen blitzschnell wieder ausgeglichen.
Aber weil extra-riesige-supersize Burger alleine noch nicht genug sind, gibts zum Nachtisch einen Bubble-Tea - zusammengestellt aus 250 möglichen Kombinationen von verschiedenen Sirups, Aromen und Glibberzutaten, die dann im Ergebnis je nach Wahl zu 45 bis 75 Kalorien pro 100 ml führen - wie McDonalds freimütig in einer Bubble-Tea-info zugibt.
Dass der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte Bubble-Tea wegen Erstickungsgefahr als hochgefährlich einstuft, schert McDonalds nicht. Auf den Bechern ist schließlich ein Warnhinweis angebracht.
Die anvisierte Zielgruppe sind ja dann auch eher die 16 bis 25-Jährigen und die wissen ja selbst, dass in dem "Erlebnisgetränk" Bubble Tea bis zu 30 Stück Würfelzucker, Farbstoffe und künstliche Aromen stecken. Und weil die typischen McDonalds-Konsumenten ja mindestens genauso viel Wert auf Ernährungsbalance legen wie McDonalds selbst, besuchen sie auch sicher die eigens dafür eingerichtete Seite mcdonaldsmenu.info, auf der man - einigermaßen mühsam - herausfinden kann, wieviel Kalorien, Fett, Zucker & Co. im Lieblingsprodukt stecken. Wer es wirklich macht, verkneift sich den nächsten Biggest Mac vermutlich freiwillig ;-).
Autorin / Autor: Redaktion; Bild - Stand: 5. Juli 2012