Das Geheimnis meines Turbans - Als Junge verkleidet unter den Taliban

Autorinnen: Nadia Ghulam, Agnès Rotger
Aus dem Spanischen von Silke Kleemann

Worum es geht:

Die Autorin und gleichzeitig auch die Protagonistin des Romans, Nadia Ghulam, lebt in Afghanistan während des Bürgerkriegs. Vor dem Beginn des Krieges geht es ihrer Familie gut, ihr Vater hat einen angesehen Job und Geldprobleme oder Hunger sind für Nadia und ihre Geschwister fremd. Stattdessen kocht Nadjas Mutter köstliche Speisen und Nadja genießt, im Gegensatz zu ihrem Bruder, den Schulbesuch. Trotzdem bewundert Nadia ihren Bruder Zelmai sehr. Doch dann beginnt der Bürgerkrieg. In Kabul werden immer mehr Häuser bombardiert und es ist klar, dass auch Nadjas Familie ihr Haus bald verlassen muss. Die Situation verschlechtert sich rapide, sodass die Familie bald auf sich allein gestellt ist und ihre Armut wächst. Nachdem der Laden ihres Vater durch ein Feuer zerstört wird, bricht Chaos aus. Eines Tages trifft eine Bombe völlig unerwartet das Haus der Familie und Nadja wird lebensbedrohlich verletzt. Wegen schlimmer Verbrennungen muss sie ins Koma versetzt werden. Nach sechs Monaten ist immer noch nicht klar, ob Nadja je erwachen wird. Und wenn schon, wie wird sie ihren Alltag mit der Familie meisten können? Wer wird ihre Familie ernähren, nachdem ihr Bruder erschossen wurde und ihr Vater physische Probleme hat? Denn schließlich schränken die Taliban, die zu dem Zeitpunkt an der Macht sind, die Freiheitsrechte der Bevölkerung stark ein. Mädchen und Frauen müssen eine Burka tragen, dürfen nicht arbeiten gehen, während Männer für jeder Kleinigkeit getötet werden könnten und sich einen Bart wachsen lassen sollten.

Meine Meinung zum Buch

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, denn man kann gut nachvollziehen, wie sich Nadja fühlt und welche Sichtweise sie auf den Konflikt hat. Außerdem gefällt mir, dass sie sich Ziele steckt und versucht, das Beste aus der Situation zu machen. Ich habe allerhöchsten Respekt vor Nadja, zumal man bedenken muss, dass es keine erfundene Geschichte, sondern Realität ist. Sie ist eine starke Persönlichkeit und stellt mit ihrem Buch neben der Unterdrückung von Frauen und negativen Gefühlen auch dar, woran sie sich gerne erinnert. Die Biografie ist so geschrieben, dass sie leicht zu lesen ist. Des Weiteren werden durch Vorher-Nachher Beschreibungen Unterschiede deutlich. Besonders gut hat mir die Botschaft gefallen, weil diese dazu auffordert, sich nicht unterdrücken zu lassen und sich für seine Meinung einzusetzen. In meinen Augen ist Nadja Ghulam ein einzigartiges Vorbild für unterschiedlichste Menschen, ganz egal welches Geschlecht sie haben

Mein Fazit

Dieses inspirierende Buch sollte jeder lesen, der sein Wissen über Afghanistan und seine Bewohner erweitern und dies auf eine einzigartige Weise tun möchte. Ich möchte noch darauf hinweisen, dass einige Stellen des Buches sehr brutal sind, weshalb ich das Buch erst ab 14 empfehlen würde.

*Erschienen bei cbt*