Das Leben, das uns bleibt
Autorin: Susan Beth Pfeffer
Die Welt, wie Miranda sie kannte, existiert nun schon seit einem Jahr nicht mehr. Die Tage sind ein immer gleicher Kampf ums Überleben. Doch dann kommt plötzlich Mirandas Vater wieder und mit ihm seine Frau Lisa, die einmal hochschwanger abgereist war. Doch Miranda hat nicht nur ein Halbgeschwisterchen dazugewonnen. Ihr Dad bringt auch Julie und Alex Morales mit, die sich gemeinsam mit ihrem Dad eine Weile zu ihnen durchschlugen. Zwischen Miranda und Alex knistert es, doch Alex will weiterziehen und auch Julie in ein Kloster schicken und nichts scheint ihn davon abhalten zu können. Während die Welt Kopf steht, versuchen sie sich ihr Leben wieder aufzubauen.
„Das Leben, das uns bleibt“ zieht eine wunderschöne Schleife zu seinen Vorgängern und verleiht Susan Beth Pfeffers Romanen, als Einheit gesehen, eine Tiefe, die sich sehr lesenswert gestaltet. Endlich lässt die Autorin ihre Protagonistin Miranda aus „Die Welt, wie wir sie kannten“ wieder zu Wort kommen und setzt den Tagebuchstil aus der Ich-Perspektive fort. Gelungen ist die Verflechtung der verschiedenen Charaktere aus „Die Welt, wie wir sie kannten“ und „Die Verlorenen von New York“, da sie in „Das Leben, das uns bleibt“ zusammenfinden und plötzlich eine gemeinsame Geschichte besitzen, die recht ungewöhnliche Pfade beschreitet und sich zunehmend aus der näheren Umgebung der Charaktere löst und die restliche Welt einbezieht.
Leider gibt es erneut einige Wiederholungen, was den Tagesablauf der Romanfiguren betrifft. So ist es im dritten Buch nicht mehr so interessant, was die Figuren wann, wie gegessen und womit gestreckt haben. An solchen Stellen sollte Susan Beth Pfeffer sich auf die wesentlichen Informationen beschränken – beispielsweise wie viele Mahlzeiten gegessen werden. Insgesamt fällt die Handlung recht kurz aus. Besonders im Vergleich zu den Vorgängern bleibt der Autorin wohl immer weniger zu sagen, denn es passiert teilweise recht wenig und doch endet dieses Buch ziemlich schnell.
Trotzdem ist es der Geschichte deutlich anzumerken, dass sie auf einen Höhepunkt hinarbeitet. Die Entwicklungen sind gesetzt, das Potenzial ist vorhanden und man darf auf den nächsten Roman gespannt sein.
Susan Beth Pfeffers „Das Leben, das uns bleibt“ konfrontiert seine LeserInnen mit einem ungewöhnlichen Endzeitszenario, das mit „Die Welt, wie wir sie kannten“ eines meiner ersten überhaupt war und auch eines der wenigen, an die ich immer wieder denken muss. Das liegt daran, dass die Ideen der Autorin und die Möglichkeiten, die sie ihren LeserInnen präsentiert recht viel Freiraum für eigene Interpretationen lassen und dennoch einen ungefähren Kurs angeben.
Mein endgültiges Urteil:
Im dritten Band von Susan Beth Pfeffer werden alte Konflikte aufgegriffen und mit neuen Situationen vermischt, derer sich die Personen dieser Geschichte zu stellen haben. „Das Leben, das uns bleibt“ liest sich sehr flott und ist aufgrund seiner Schriftgröße und geringer Seitenzahl auch für Jüngere geeignet. Allerdings ist es sehr zu empfehlen, die Vorgänger vorher zu lesen, ansonsten dürfte dieser Roman ziemlich langweilig gefunden werden, da einem die Empathie für die Charaktere fehlt, mit ihnen mitzufiebern und sie gedanklich anzufeuern, zu überleben, nicht aufzugeben, immer weiterzumachen und jeden Tag als ein Geschenk zu betrachten.
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Autorin / Autor: charlielou - Stand: 14. August 2012