Das Leben gehört uns
„Das Leben gehört uns“ (Originaltitel: La Guerre est déclarée) ist ein französischer Film über ein modernes Liebespaar, das auf eine harte Probe gestellt wird, als sie von der tödlichen Krankheit ihres kleinen Sohnes erfahren.
Roméo und Juliette lernen sich auf einer Party kennen. Wie bei Shakespeare verlieben sie sich auf den ersten Blick ineinander, und wie in der Tragödie erwartet sie auch hier ein schweres Schicksal.
Doch da enden die Gemeinsamkeiten: Sie zeigen allen, dass sie zusammen, jung, glücklich und frei sind. Als nach ein paar Monaten ihr Sohn Adam geboren wird, scheint ihr Glück zunächst vollkommen, aber das ändert sich schlagartig, als sie erfahren, dass der Junge schwer krank ist.
Es beginnt ein Leben zwischen Bangen und Hoffen, zwischen katastrophalen und guten Nachrichten. Ein Leben zwischen Untersuchungen und Krankenhauszimmern, zwischen Melancholie, Hochstimmung und Erschöpfung.
*Hintergrund*
Der Film beruht auf einer wahren Begebenheit. Donzelli hat Ereignisse ihres eigenen Lebens als Grundlage für die Story des Films genommen, um sie so zu verarbeiten. Sogar die Besetzung der beiden Hauptfiguren entstammt der Realität: Valérie Donzelli und Jérémie Elkaïm (Juliette und Roméo) hatten selbst zusammen ein schwer krankes Kind. Wie sie es ausdrückt: „Die Fakten liegen sehr nah an dem, was wir durchgemacht haben, dennoch erzählt der Film nicht unsere Geschichte.“
*Meine Meinung*
Es ist schwer zu sagen, welche Art Film „Das Leben gehört uns“ ist. Für eine Tragödie ist der Film mit zu vielen lustigen Einschüben aufgelockert, für eine Komödie ist die Thematik zu ernst. Was auch immer es nun ist: insgesamt ist er gut gelungen und mitreißend.
Zum Teil zieht er sich etwas in die Länge, wenn man zum wiederholten Male die Krankenhausflure sieht, und auch die selbst gesungenen Liebeslieder der Charaktere sind nervig. Obwohl sie vermutlich zeigen sollen, dass die beiden trotz der Ereignisse zusammenhalten und sich lieben, wirken sie eher überflüssig. Wenn nicht aus Liebe, wieso sollten sie dann gemeinsam den Kampf aufnehmen? Und wieso sollten sie sich dann so verliebt benehmen?
Aber davon abgesehen ist die Filmmusik gut gewählt und spiegelt die Handlung wider: Wie das hin und her der Gefühle von Roméo und Juliette wird gewechselt zwischen lauter, aggressiver und klassischer, melancholischer Musik.
Da man als Zuschauer schon am Anfang sieht, dass Adam überlebt, kann man sich besser auf die Handlung konzentrieren. Obwohl man sich nicht fragen muss, wie die Geschichte ausgeht, fiebert man mit den jungen Eltern mit. Man fragt sich, wie man selbst mit einer solchen Situation umgehen und wie man sie überstehen würde. Schließlich kann es jedem von uns passieren, dass das eigene Kind zwischen Leben und Tod schwebt – irgendwann jedenfalls, wenn wir selber Kinder haben ;-)
Kinostart Deutschland: 26. April 2012
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Autorin / Autor: Nanna - Stand: März 2012