Das Mädchen mit dem Stahlkorsett

Autorin: Kady Cross

Buchcover Das Mädchen mit dem Stahlkorsett

Anständig und hübsch, so müssen junge Mädchen sein - doch nicht Finley Jane. Sie ist anders, wie viel anders, ist ihr noch gar nicht bewusst, doch wenn sie bedroht wird, kommt ihre zweite Seele zum Vorschein und übernimmt die Kontrolle. So auch an jenem verhängnisvollen Abend, als sie dem jungen Adeligen Griffin vor das Auto läuft. Er nimmt sie bei sich auf und trotz anfänglicher Schwierigkeiten merken beide, das sie genau hier hingehört: zu Emily, die mit Automaten sprechen kann, zu Sam, der halb Mensch, halb Metall ist und zu Griffins telepathisch veranlagter Tante. Zusammen wollen sie dem Maschinisten auf die Spur kommen, der einen Schlag gegen die Königin Victoria und das gesamte Empire plant.

Während Sam Finley misstrauisch gegenübersteht und sowieso mit sich selbst zu kämpfen hat, nachdem Emily ihm gestehen musste, dass nicht nur sein Arm, sondern auch sein Herz aus Metall ist, hegt Griffin zärtliche Gefühle für Finley. Eine Bedrohung oder eine Bereicherung? Was bzw. wer ist Finley Jane? Diese Fragen werden immer bedrohlicher, nachdem diese durch unvorsichtiges Verhalten die Medien auf die ungewöhnliche Gruppe aufmerksam macht und eine Verbindung zwischen Finleys und Griffins Eltern gefunden wird.

*Meine Meinung:*
Der Roman von Kady Cross ist sehr vollgeladen mit Handlung, Spannung und Gefühlen.  Die Figuren sind in ihrem Handeln und Denken alle echt und für mich nachvollziehbar (zum Beispiel, als Finley abhaut, weil sie nach einem Streit mit Sam ihre andere Seite die Kontrolle übergab und ihn so ernsthaft verletzte - obwohl er sie vorher provozierte). England wird kontrovers dargestellt, zum einen herrschen Standesunterschiede wie im 19. Jahrhundert, und das Velos ist noch kaum erfunden, zum Anderen gibt es aber Automaten, welche niedere Arbeiten verrichten und eine Reise zum Mittelpunkt der Erde hat schon stattgefunden. Das finde ich sehr spannend, da ich auch gerne historische Romane lese und die Liebesromanze zwischen Finley und Griffin auch wegen des Standesunterschieds weitere Verzwickungen mitsichbringt. Die Handlung ist rasend, mehrmals musste ich das Buch zur Seite legen um zu überdenken was gerade passiert ist. Hier kommt keine Langeweile auf.

Es ist der erste Roman der Autorin und er lässt sich nicht einordnen, es ist weder Fantasy noch Mystery, es ist kein Jugendbuch aber auch keine Erwachsenenunterhaltung, es ist eine Liebesgeschichte und ein Buch über Freundschaft, es geht um Andersartigkeit und um das Gemeinsame,  es ist alles zusammen und doch etwas ganz eigenes, eine Schublade sprengt das Buch ganz sicher. Eine Empfehlung für alle aber niemand Speziellen!


*Erschienen im Heyne Verlag*

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Autorin / Autor: likemoon - Stand: 14. September 2011