Definitionssache: REcycling, DOWNcycling, UPcycling

Wann spricht man eigentlich von Re-, Down- oder Up-Cyling? Anabel Heger klärt mal die Begrifflichkeiten

Copyright: Anabel Heger

“One man’s trash another man’s treasure” – Abfall ist nicht gleich Abfall! Deshalb wird bei den folgenden Erklärungen nicht von Abfall gesprochen, der recycelt, downgecycelt oder upgecycelt wird, sondern von Gegenständen, die entweder defekt, gebraucht, alt sind oder für ihren Besitzer keinen Wert mehr haben. Was für den Einen Abfall ist, kann für den Anderen noch von Wert und brauchbar sein.

Recycling

Recycling ist der Überbegriff, denn je nachdem ob ein Gegenstand durch Recycling ab- oder aufgewertet wird, spricht man von Downcycling oder Upcycling. Auf Deutsch bedeutet Recycling u.a. Wiederverwertung, Wiederaufbereitung, Wiederverwendung oder auch Rückgewinnung. Es geht darum, unbrauchbare Gegenstände nicht einfach wegzuwerfen, sondern sie wiederzuverwerten, die Lebensdauer der Gegenstände zu erhöhen und sie wieder in den Kreislauf zurückzubringen, um unsere Ressourcen zu schonen. Aus kaputten, alten, gebrauchten oder - für den Besitzer - nutzlosen Gegenständen werden durch verschiedene Recycling-Verfahren neue Rohstoffe, Produkte oder Materialen hergestellt. Recycelt wird dabei hauptsächlich Glas, Papier, Pappe, Eisen, Nichteisenmetalle, sowie Kunststoffe.

Um unbrauchbare Gegenstände so aufzubereiten, dass etwas Neues aus ihnen entstehen kann, werden diese durch oft sehr energieaufwändige Verfahren zerlegt bzw. zerstört. Das Problem dabei: die Qualität der Ausgangsmaterialien wird oft verschlechtert. Recyceltes Papier z.B.: Beim Recyclingprozess werden die Holzfasern des Papiers beschädigt und verkürzt, weshalb das recycelte Papier nicht an die Qualität von neuem Papier herankommt. Irgendwann reicht die Qualität dann nur noch für Toilettenpapier. Der ursprüngliche Gegenstand wird also abgewertet, deshalb spricht man hier von *Downcycling*, bei dem ein Gegenstand zu einem qualitativ schlechteren Endprodukt umgewandelt wird.

*Upcycling* ist das Gegenteil von Downcycling. Hier geht es um die Aufwertung, um ein Upgrade von Gegenständen. Beim Upcycling - im Gegensatz zum Downcycling (auch Recycling) - werden defekte, gebrauchte, alte oder nicht mehr brauchbare Gegenstände in neue qualitativ höherwertige Produkte verwandelt. Der Gegenstand behält dabei seine ursprüngliche Form, kleinere Veränderungen mit inbegriffen, wird aber nicht in seine stofflichen Bausteine zerlegt, wodurch die Lebensdauer des Gegenstandes jedenfalls erhöht wird. Somit geht an der Qualität des wiederverwendeten Produktes nichts verloren. Upcycling trägt nachhaltig zur Ressourcenschonung bei, da keine neuen Rohstoffe gebraucht werden, um ‚aus Alt Neu zu machen’. Zudem werden beim Upcycling Strom, Wasser und Energiekosten eingespart.

*Quellen*:
- Szaky, T. (2014). Outsmart Waste: The Modern Idea of Garbage and How
to Think Our Way Out of It. Berrett-Koehler Publishers.
- Ellen MacArthur Foundation. (2013). Towards the Circular Economy -
Economic and business rationale for an accelerated transition.

Autorin / Autor: Anabel Heger - Stand: 9. Mai 2017