Delirium

Autorin: Lauren Oliver
Aus dem Amerikanischen von Katharina Diestelmeier

Buchcover: Delirium

Die Vereinigten Staaten in der Zukunft – es gibt keinen Krieg, keinen Streit, kein Unglück und keine Liebe. Denn die Liebe ist eine Krankheit, Amor Deliria Nervosa, wogegen jeder mit 18 immun gemacht wird. Jeder bekommt einen Partner zugeteilt, ein Haus, einen Beruf und eine Kinderanzahl. Alle sind glücklich, dass sie sich nicht verlieben und eigentlich auch nichts fühlen. Auch Lena freut sich schon auf ihren Eingriff und kann ihn kaum abwarten, weil sie dann endlich immun und glücklich ist. Aber als sie irgendwann auf Alex trifft, kann sie sich gar nicht vorstellen, was so schlimm an der Liebe sein soll. Sie schleicht sich heimlich jede Nacht aus dem Haus, um sich mit ihm zu treffen, doch sie finden viele schockierende Geheimnisse übereinander raus, die sie aber noch mehr in ihrer Liebe bestärken. Sie finden auch raus, dass der Staat sie angelogen hat, was die Grenzen betrifft, denn ist wirklich alles so schlecht, was außerhalb liegt, wie sie sagen? Lenas Tag des Eingriffs rückt immer näher und sie und Alex können das nicht zulassen, denn sie lieben sich und wollen das nicht aufgeben…

„Delirium“ ist ein wirklich schönes Buch; es ist kein richtiges Science-Fiction Buch, aber auch kein typischer Liebesroman.
Allein das Cover fand ich schon toll. Ein eher ausdrucksloses Gesicht und auf dem gesamten Cover steht in verschnörkelter Schrift das Wort „Liebe“. Wenn man das Buch gelesen hat, versteht man auch die tiefere Bedeutung davon ;)

Die Autorin hat es wirklich geschafft, mich von der ersten Seite an in ihren Bann zu ziehen und hat es auch das ganze Buch durch geschafft, mich darin zu halten. Dadurch, dass am Anfang jedes Kapitels ein erfundenes Zitat, veränderte Bibelstellen, Textstellen aus Kinderbüchern oder dem sogenannten „Buch Psst“, in dem alles über die Amor Deliria Nervosa steht, wird das ganze noch glaubwürdiger und irgendwie realitätsnah.

Für uns normale Dinge, wie mit Jungs auf Partys zu sein, sind für Lena durch die Geschlechtertrennung vollkommen undenkbar. Die Autorin schafft es aber immer wieder, den Leser in Lenas Welt hineinzuziehen, sollte er deren strikte Regeln mal für einen Moment vergessen haben.

Die wichtigsten Charaktere Lena, Alex und Hana, Lenas beste Freundin sind super beschrieben und man kann sich in Lena hinein versetzen. Alles, was Lena macht, kann man in gewisser Weise nachvollziehen, will sie aber manchmal gleichzeitig davon abhalten, etwas Dummes zu tun. Alex hingegen ist eigentlich bis zum Ende für den Leser und Lena ein Rätsel und trotzdem glaubt man, ihn gut zu kennen. So wie Lena ihn beschreibt, könnte man sich glatt auch in ihn verlieben ;).

Hana ist Lenas beste Freundin und die Gefühle, die Lena für sie hat, kann wahrscheinlich auch jeder nachvollziehen und hat trotzdem Hana in sein Herz geschlossen. Selbst die kleine Gracie, die mit Lena in ihrem Zimmer lebt und nicht spricht, hat man sofort in sein Herz geschlossen.
Charaktere wie Lenas Tante Carol sind zwar wortreich beschrieben, aber eher ohne Gefühle, weil sie die ja auch gar nicht hat, denn sie ist geheilt.
Das Ende war eigentlich (für mich auf jeden Fall) nicht vorauszusehen und hat mich echt traurig gemacht, sodass ich das ein oder andere Tränchen verdrücken musste..
Ich habe im Internet gelesen, dass das eine Trilogie wird, aber ich kann mir das Buch nach diesem Ende gar nicht vorstellen, was nicht heißt, dass ich es nicht lesen werde ;)

Das Buch hat mich wirklich auf ganzer Linie überzeugt, es ist total mitreißend und gut gelungen. Ich kann es gar nicht abwarten, den zweiten Teil zu lesen.


*Herausgegeben von Carlsen*

Weiter >>

Autorin / Autor: chocoholic - Stand: 3. November 2011