Wer kennt das nicht: Ein bestimmter Geruch zieht einem in die Nase und schon werden Erinnerungen an längst vergangene Zeiten wach. An den Strandurlaub, den ersten Freund oder die verstorbene Großmutter, die immer Zimt in den Kakao gerührt hat...

Dass bestimmte Gerüche uns an gute und schlechte Erlebnisse erinnern, ist schon lange klar.
Aber lösen sie stärkere Erinnerungen aus als andere Sinneseindrücke?
Mit dieser Frage haben sich niederländische Wissenschaftler um Marieke Toffolo der Universität Utrecht beschäftigt.

In einem Experiment teilten sie 80 Studentinnen in drei Gruppen auf und ließen sie in verschiedenen Räumen einen  12-minütigen gewaltsamen Film schauen, beispielsweise Szenen von Verkehrsunfällen oder dem Völkermord in Ruanda. Gruppe A war währenddessen von leichtem Cassis-Duft umgeben, bei Gruppe B wechselte die Beleuchtung zwischen vier verschiedenen Farben und Gruppe C hörte beim Anschauen diskrete Hintergrundmusik.
Anschließend mussten die Studentinnen angeben, wie sie den Film empfunden hatten. Eine Woche später wurden sie unter den jeweiligen Reizen –Geruch, Licht, Musik- dasselbe gefragt und sollten zusätzlich ihre Erinnerungen an das Video wiedergeben.

Das Ergebnis: Zwischen der Duft- und der Lichtgruppe gab es keinen großen Unterschied, wohl aber zur Musikgruppe. Deren Erinnerungen waren nicht nur weniger detailliert, sie empfanden den Film auch als weniger unangenehm und dramatisch als die anderen beiden Gruppen.
Gut möglich also, dass Gerüche zumindest bei Frauen stärkere Erinnerungen auslösen als Musik, fasst Toffolo die Ergebnisse zusammen.

Vielleicht sollte man sich dann beim Lernen und bei Prüfungen mit demselben Geruch umgeben - damit das Resultat buchstäblich dufte wird ;-).

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