Der Erste, der am Ende stirbt
Autor: Adam Silvera
Übersetzt von Katharina Diestelmeier und Barbara König
ab 14 Jahren
"Der Erste, der am Ende stirbt" ist ein Jugendroman von Adam Silvera. Es ist auch das Prequel zu "Am Ende sterben wir sowieso", welches mehrere Wochen auf der Bestsellerliste stand. Es empfiehlt sich die Bücher in der erschienenen Reihenfolge zu lesen, auch wenn das Prequel vor dem ersten Band spielt; in "Der Erste, der am Ende stirbt" lassen sich allerdings einige sogenannte "Easter Eggs" finden, also versteckte Besonderheiten und Botschaften, die auf "Am Ende sterben wir sowieso" verweisen.
Die Geschichte hier dreht sich um Orion Pagan und Valentino Prince. Adam Silvera, der selbst offen homosexuell lebt, bringt das Thema auch in seine Bücher ein. Orion und Valentino lernen sich in New York an einem ganz besonderen Tag kennen, nämlich am Tag der Premiere des Todesboten. Während Orion ein krankes Herz hat und sich beim Todesboten anmeldet, um endlich wieder ein selbstbestimmtes Leben zu führen, denkt Valentino keine Sekunde lang an seinen Tod und plant, in New York ein erfolgreiches Model zu werden. Als die beiden in New York aufeinandertreffen, verspüren sie sofort eine Art von Verbundenheit. Leider ahnen Orion und Valentino nicht, dass das Schicksal noch eine Überraschung für sie bereithält.
Zunächst einmal möchte ich betonen, dass ich beide Bücher gelesen habe. Schon von "Am Ende sterben wir sowieso" war ich sehr überrascht, aber aus meiner Sicht kann "Der Erste, der am Ende stirbt" locker mit dem ersten Band mithalten. Mich fasziniert vor allem, wie Adam Silvera es immer wieder schafft, seine Charaktere aufleben zu lassen und die ganze Geschichte hindurch Verstrickungen zu inszenieren. Er bringt seine Charaktere auf eine einzigartige Weise zueinander, lässt sie immer wieder kurz berühren und schafft es, dass die Geschehnisse ineinanderfließen. Es ist wirklich beeindruckend, wie er mit verschiedenen Szenen spielt und subtil Handlungen in andere Handlungen einbaut. Für mich persönlich ist das eine Art von Magie.
Den Schreibstil kann ich gleichfalls nur loben. Natürlich ist zu bemerken, dass das Buch ein Jugendroman ist, doch Adam Silvera konnte mich mit seinem Stil und seinen Worten einfangen. Ich mag es auch, dass er offen und ehrlich zum Thema LGBT+ schreibt. Er bringt eine Leichtigkeit in die Geschichten, die ich sehr mag und zu schätzen weiß. Es lässt sich auch gut in die Geschichte hineinfinden und ich mochte, dass sich das Buch durch die übersichtlichen Kapitel auch zur Seite legen ließ.
Orion Pagan und Valentino Prince sind zwei gut herausgearbeitete Charaktere, jeder bringt seine eigene Lebensgeschichte mit und im Laufe der Handlung konnte ich beide Jungs kennenlernen und ins Herz schließen. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber neben den beiden Hauptcharakteren gibt es weitere Handlungsstränge, welche die ganze Geschichte noch weiter auflockern und sogar richtig Spannung mit reinbringen.
Adam Silvera schafft es, die Leser abzuholen und auf eine wunderbare, wenn auch traurige Reise mitzunehmen. Das Prequel kann locker mit dem Vorgängerband mithalten, hält an einigen Stellen sogar besondere Überraschungen parat, so dass es sich wirklich lohnt, auch die Vorgeschichte zu lesen.
*Erschienen bei Arctis*
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Autorin / Autor: zonneschijn - Stand: 19. Dezember 2022