Der Prinz der Elfen

Autorin: Holly Black

Buchcover Der Prinz der Elfen

Seit Generationen steht in dem Wald des merkwürdiges Ortes Fairfold, in dem Elfen tatsächlich existieren und regelmäßig Touristen anlocken, ein gläserner Sarg. Darin liegt ein schlafender Elfenprinz, in den sowohl Hazel als auch ihr Bruder Ben als Kinder einmal verliebt waren und dem sie all ihre Geheimnisse anvertraut haben. Doch die Elfen sind in Wirklichkeit längst nicht so harmlos wie es vielleicht den Anschein hat, was die Geschwister am eigenen Leib erfahren, als der Sarg eines Tages plötzlich leer ist ...

*Meine Meinung*
Der Prinz der Elfen ist trotz kleinerer Abstriche ein gutes Buch mit einzigartigen Ideen und einer ausgesprochen fantasievollen Geschichte, die man so schnell nicht wieder vergessen wird. Holly Black hat darin eine unheimlich faszinierende Welt und eine wahrlich magische Atmosphäre erschaffen, die wunderbar zur Handlung passen und es einem ermöglichen, die Welt um sich herum vollkommen zu vergessen. Selten findet man in derartigen Büchern eine Konstellation vor, in der die Menschen sich der phantastischen Kreaturen um sie herum bewusst sind und wissen, wann sie das Haus besser nicht verlassen sollten.

Das lässt einen auch darüber hinweg sehen, dass die Handlung einerseits nicht immer temporeich oder von atemloser Spannung geprägt ist und es bei den vielen Zeitsprüngen mitunter schwierig werden kann, den Faden nicht zu verlieren. Dadurch bleibt die Geschichte andererseits jedoch stets unvorhersehbar und steckt voller Überraschungen. Die Zusammenhänge offenbaren sich einem erst zum Schluss.

Die beiden Protagonisten, die unterschiedlicher kaum sein könnten, sind leider auch nicht allzu liebenswürdig, und es fällt schwer, sich richtig in sie hineinzuversetzen, weil sie zu blass bleiben und dadurch manchmal geradezu unnahbar erscheinen. Die Elfen, insbesondere der Erlkönig, sind hingegen außerordentlich interessant und facettenreich.

Der Schreibstil von Holly Black kennzeichnet sich vor allem durch kurze, knappe Sätze, was sicher nicht jeden Geschmack trifft. Dafür ist die Geschichte zur Abwechslung am Ende, das allerdings etwas zu schnell und undramatisch daher kommt, in sich abgeschlossen, sodass man nicht ewig auf eine Fortsetzung warten muss.

*Fazit*
Der Prinz der Elfen entführt den Leser in eine faszinierende Welt voller Mythen und liefert eine fesselnde Geschichte, die nicht immer mit Spannung, dafür aber mit einigen ungeahnten Wendungen überzeugen kann.

*Erschienen bei cbt*

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Autorin / Autor: stephie - Stand: 7. Juli 2017