Der Sonne nach
Autorin: Gabriele Clima
Aus dem Italienischen von Barbara Neeb, Katharina Schmidt
Mit dem Werbeversprechen „Ziemlich beste Freunde für Jugendliche“ lässt sich der Inhalt dieses Romans sehr gut beschreiben, denn die Ausgangssituation erinnert stark an das berühmte Vergleichswerk:
Dario, ein wütender Teenager, der in der Schule negativ auffällt, wird letztlich zum Ehrenamt als erneute „Disziplinarmaßnahme“ gezwungen. Er soll dem im Rollstuhl sitzenden Andy im Alltag eine Hilfe sein, was er zunächst alles andere als gut findet. Anders als die Betreuerin des Jungen, der nicht selbst sprechen kann, erkennt Dario jedoch, dass Andy keineswegs geistige Schwächen aufweist. Bald sammeln sich Momente, in denen die beiden gemeinsam Spaß haben und so kommt es schließlich dazu, dass Dario mit Andy mit dem Zug zum Meer fährt.
Eine Abenteuerreise für die beiden beginnt, auf der sie an der Verantwortung füreinander wachsen und auf der sie von zufälligen Bekannten zu echten Freunden werden.
Die Handlung des Buchs, das auf einer wahren Geschichte beruht, gefällt mir sehr gut, denn die Geschichte der beiden Teenager ist mehr als beeindruckend und für so manche „normale“ Freundschaft inspirierend. Diese Reise zur Sonne und zu sich selbst war stets interessant und hat mich zu keinem Moment gelangweilt.
Der Stil des Autors (oder der Übersetzer) dagegen war weniger mein persönlicher Fall, was aber dem Leseerlebnis keinen Abbruch tat. Besonders die stummen Dialoge der Protagonisten haben mir sehr gefallen. Allerdings hatte ich den Eindruck, durch die sehr kurzen Kapitel(chen) des ohnehin sehr kurzen Buches oft aus der Handlung gerissen zu werden. Die Handlung hätte durchaus für mehr Kontexte und Emotionen und Details Platz geboten, muss ich ehrlich sagen.
Alles in Allem ist das „Werbeversprechen“ aber erfüllt und ich kann den Roman jedem Leser in jedem Alter unbedingt ans Herz legen!
*Erschienen bei Hanser*
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Autorin / Autor: Alina - Stand: 13. Mai 2019