Das Buch „Der Tiger in meinem Herzen“ von Patricia McCormick erzählt die Geschichte des Jungen Arn, der elf Jahre alt ist, als die Roten Khmer in seinem Heimatland Kambodscha die Macht übernehmen. Diese radikale Gruppe drängt die Bevölkerung innerhalb ziemlich kurzer Zeit in Arbeitslager. Auch Arn kommt in ein solches Lager und wird von seiner Familie getrennt. Wie auch im Nationalsozialismus werden die Menschen, die zu schwach zum Arbeiten sind oder sich verweigern, umgebracht. Zunächst ist Arn eher ein Außenstehender, er hasst die Roten Khmer von ganzem Herzen. Doch nach einer Weile wird er von den Soldaten gezwungen, bei deren schrecklichen Taten mitzuhelfen – er tut es, um sein eigenes Leben zu retten.

Nach mehr als vier Jahren voller Tod und Mord kommt Arn zusammen mit zwei anderen Jungen nach Amerika zu einer Pflegefamilie. Erst nach einiger Zeit traut er sich, seine Taten öffentlich einzugestehen. Es hilft ihm, „den Tiger in seinem Herzen“ zu bezwingen und mit der Schuld umzugehen.

Das Buch ist sehr berührend geschrieben und zieht einen durch die vielen schrecklichen Details in den Bann. Die vielen Parallelen zum Nationalsozialismus machen die Sache nur noch schlimmer, da dieser uns allen sehr bekannt ist. Patricia McCormick schreibt sehr bewegend und veranlasst dadurch, dass man sich in Arn hineinversetzt und alles noch viel stärker „miterlebt“. Teilweise ist man den Tränen nahe und voller Mitleid und Entsetzen. Man merkt, dass Patricia McCormick sich sehr mit diesem Thema auseinandergesetzt hat, da sie die vielen Situationen sehr detailreich schildert.

Abschließend würde ich sagen, dass dieses Buch eine sehr bewegende Geschichte erzählt, die man, da sie wirklich so passiert ist, gelesen haben sollte, um sich bewusst zu werden, dass nicht nur die Nationalsozialisten schreckliche Dinge vollbracht haben.

*Erschienen bei Fischer KJB*