Die Flammende
Autor: Kristin Cashore
„Die Flammende“ von Kristin Cashore ist ein Fantasyroman über Monsterwesen und den Umgang mit Andersartigem.
Fire wird von der Gesellschaft bewundert und verachtet, gemieden und verehrt. Die Menschen fühlen sich auf der einen Seite von ihr angezogen, doch hassen sie Fire auch, weil sie ein Monster ist. Dass Fire ganz anders als ihr gewalttätiger und tyrannischer Monstervater Cansril ist, sehen nur die wenigsten, wie z.B. ihr Freund und Geliebter Asher. Als Fire eines Tages angegriffen wird und sie Menschen mit leerem Bewusstsein umgeben, ändert sich alles. Bald zieht Fire mit der königlichen Armee und dessen Anführer, dem sie näher kommt, nach Kings City. Ein Krieg bahnt sich an, sodass Fire sich bald bereit erklärt, Gefangene mit Hilfe ihrer Fähigkeiten zu manipulieren um Antworten zu erhalten. Wird sich alles zum Guten wenden oder ist ein Krieg in den Dells unvermeidlich?
Die Handlung des Romans findet in derselben Welt des Romans „Die Beschenkte" statt, allerdings in einem benachbarten Königreich, den Dells. An manchen Stellen wird Bezug zu dem anderen Buch aufgebaut, doch insgesamt ist „Die Flammende“ ein eigenständiger und schlüssiger Roman. Der Inhalt des Buches überzeugt sehr, denn mit der außergewöhnlichen Idee von Gedanken manipulierenden Monsterwesen, die es sowohl in Tier- als auch in Menschengestalt gibt, gelingt es der Autorin, sich von dem Vampir-, Dämonen- und Werwolfkult abzugrenzen. Die Thematik ist sehr interessant und meiner Ansicht nach auch lehrreich. Fire ist ein Monster und wird deshalb von vielen Menschen verachtet. Doch sie ist im Grunde ein herzensgutes Wesen und die Vorurteile, mit denen die Menschen sie belegen, sind daher nicht angebracht. Man sollte daher die Menschen immer als Individuum betrachten und nicht nach Herkunft oder ähnlichen Aspekten verurteilen. Fires Freund Archer ist ein sehr mitreißender Charakter, denn er ist leidenschaftlich und aufbrausend. Die Liebesgeschichte, die sich zwischen Fire und einem Mann anbahnt, ist in meinen Augen nicht ausreichend geschildert. Man möchte als Leser mehr über die Gefühle des Paares erfahren, besonders, wie die Protagonistin Fire empfindet. Doch meistens werden aus ihrer Sicht nur schreckliche Dinge geschildert. Sie wird von Monstern gejagt und die Menschen missbrauchen sie, sprich: Fire ist permanent unglücklich, was nicht zuletzt auch für den Leser frustrierend ist.
Nichtsdestotrotz ist „Die Flammende“ ein schöner Roman, der mit seiner etwas melancholischen Stimmung perfekten Lesestoff für verregnete Tage bietet.
*Erschienen bei: Carlsen*
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Autorin / Autor: mell - Stand: 4. März 2011