Die Insel
Autor: Manuela Martini
ab 14 Jahren
Nach ihrem Schulabschluss packte Hannah das Fernweh und sie beschloss ihren Horizont ein Jahr lang durch Reisen zu erweitern. Mit ihrem Rucksack tourt sie durch Australien und hält sich zusammen mit ihrer Freundin Nicki mit nicht gerade gut bezahlten Gelegenheitsjobs über Wasser. Als ihnen dann plötzlich ein Job auf einer Perlenfarm mitten im Pazifik in Aussicht gestellt wird, ist das Angebot so verlockend, dass sie es nicht ablehnen können.
Doch die Vulkaninsel ist nicht so paradiesisch, wie es zunächst den Anschein hatte. Und in einem verlassenen Bunker stößt sie auf die Wörter, die sie bereits in dem Tagebuch ihrer Mutter gelesen hat: „Mete bab ou alatranp - Prepare for what is coming!“
*Meine Meinung*
Da ich bisher noch nie ein Buch von Manuela Martini gelesen hatte, wusste ich nicht, was mich erwarten würde und hatte anfangs ein paar Schwierigkeiten mich an ihren Erzählstil zu gewöhnen und in der Handlung zurecht zu finden. Man befindet sich sofort mitten im Geschehen, ohne zu wissen, wie oder warum Hannah und Nicki sich auf diese Reise begeben haben. Erst durch die immer wieder auftauchenden kurzen Rückblenden erfährt man nach und nach etwas mehr über Hannah sowie ihre Vergangenheit. Leider werden dabei so viele Fragen aufgeworfen, die zum Teil erst sehr spät oder sogar überhaupt nicht beantwortet werden, dass man sich nur schwer auf die aktuellen Ereignisse konzentrieren kann.
Positiv hervorzuheben ist hingegen das fantastische Setting, bei dem man glatt selbst Fernweh bekommt und nur noch an Urlaub denkt. Sonne, Strand, Meer und dazu noch eine mysteriöse Vulkaninsel, auf der es unglaublich viel zu entdecken gibt. Allerdings lauern auf der Insel scheinbar auch so einige Gefahren, weshalb man selbst irgendwann ganz froh ist doch nicht selbst vor Ort zu sein.
Die Hauptfigur Hannah selbst ist zwar nicht unbedingt unsympathisch, aber trotzdem irgendwie schwer greifbar, was vor allem daran liegt, dass man ihr Verhalten bisweilen nicht so ganz nachvollziehen kann. Manchmal erscheint sie äußerst misstrauisch und vermutet Gefahren sogar dort, wo gar keine sind. In anderen Situationen ist sie dann aber wieder viel zu vertrauensselig oder bemerkt nicht einmal, dass sie sich gerade wirklich in Gefahr begibt.
An Spannung mangelt es aber jedenfalls nicht und man kann das Buch trotz kleinerer Schwächen nur schwer aus der Hand legen. Nur das Ende kommt dann leider viel zu schnell und lässt den Leser ohne eine richtige Aufklärung zurück. Natürlich werden im ersten Teil einer Serie nie alle Fragen beantwortet, aber ein Ende, das einem das Gefühl gibt, gar nichts zu wissen, ist ziemlich unbefriedigend. Etwas mehr hätte die Autorin für meinen Geschmack ruhig schon Preis geben können. Das hätte mich nicht weniger neugierig auf die Fortsetzung gemacht.
*Fazit*
Die Insel ist ein interessanter Auftakt, der einen nach einem schwierigen Einstieg auf jeden Fall noch in seinen Bann zu ziehen vermag. Wer mysteriöse Geschichten mag und damit Leben kann selbst am Ende (noch) keine Antworten auf die vielen offenen Fragen zu erhalten, sollte sich das Buch daher mal genauer anschauen.
*Erschienen bei Arena*
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Autorin / Autor: stephie - Stand: 14. April 2014