Als Ghost, eine nicht registrierte Person, muss Rain außerhalb des Systems leben. Seit sie denken kann, ist sie auf der Flucht vor den so genannten Gesegneten, einer evolutionstechnischen Weiterentwicklung der Menschen, die aufgrund ihrer Perfektion die Regierungsrolle eingenommen haben. Sie und ihre Mutter leben laut nur einer Regel: Vertraue niemandem! Doch dann muss Rain diese Regel brechen...     

Die Welt in "Die Perfekten" erinnert durch Aspekte wie die Zirkel mit bestimmten Aufgabenstellungungen und der ausgefallenen Auftretungsweise der Hauptstadteinwohner zunächst stark an die Hunger Games, doch das ändert sich im Laufe der Geschichte. Denn auch wenn es hier genauso neben den Hauptpersonen die konkurrierenden Gruppierungen Regierung und Rebellen gibt, zeigen diese schon relativ früh ihre Denkweisen und Motive. Hierbei erwarten den Leser Überraschungen in Bezug auf die Natur der Gesegneten und die Zusammensetzung der Rebellen. Einiges kann durch aufmerksames Lesen und Zusammenfügen von Gedankenläufen zwar zumindest erwartet werden, doch die detailreiche Erzählweise machen auch das wett.
                     
Die Charaktere hingegen überzeugen vor allem dadurch, dass sie im Gegensatz zu denen in vielen anderen Jugendbüchern, ihren Prinzipien und Zielen treu bleiben, auch nachdem sie Gefühle für ihr Gegenüber entwickeln. Das war sehr angenehm zu lesen.

Alles in allem ist "Die Perfekten" ein interessant gestaltetes, teilweise überraschendes und in jedem Fall spannendes Buch, das ich sehr gerne gelesen habe.


*Erschienen bei Luebbe*