Nachdem ich schon länger kein Fantasybuch mehr in die Hand genommen habe, dachte ich mir bei "Die Runenmeisterin", dass ich es eigentlich vermisse, mal wieder in Stories abzutauchen, fantastische Charaktere kennenzulernen und von magischen Schauplätzen fasziniert zu sein.

Daher und aufgrund des schönen, mystischen Covers, wollte ich das Werk von Torsten Fink unbedingt lesen.

In diesem Buch eines deutschen Autors geht es um eine junge Protagonistin (Ayrin), die zusammen mit ihrem Bruder als Waisenkind bei einer älteren Frau aufwächst. Sie ist Kellnerin in einem Gasthaus, dessen Inhaber sie nicht besonders gut behandelt, sie aber unter seiner Fuchtel hat, da er sie bezahlt und sie sich damit versorgen können.

Eines Tages passieren in dem mittelalterlichen Ort einige merkwürdige Dinge. Die Ortschaft befällt eine Krankheit aus heiterem Himmel, zur gleichen Zeit taucht eine Fremde auf, die Ayrin schnell verdächtig vorkommt. Doch dann macht sie und ihr Bruder Baren einen leichtsinnigen Fehler und alles nimmt seinen Lauf...

Der Runenmeister kommt ins Dorf und wählt überraschenderweise Baren als seinen Schüler aus, er will ihn ausbilden und nimmt ihn mit sich auf Reisen. Ayrin erfährt zwischenzeitlich einige wichtige Dinge über ihre gemeinsame Vergangenheit und reist ihm nach einer Nacht und Nebel Aktion hinterher, immer im Bewusstsein, dass die Fremde in der Nähe sein könnte, der sie absolut nicht traut. Und da ist auch noch der unheimliche Begleiter der Fremden, die tatsächlich nichts Gutes im Schilde führt...

Beim Runenmeister angekommen wird dieser Ayrin nicht mehr los, sie reisen gemeinsam und der Runenmeister bietet von Ort zu Ort seine Dienste an. Langsam wird klar, dass die Fremde schon einiges an Unheil in der Umgebung angerichtet hat.

Nun liegt es an Ayrin, die ein unbewusstes Talent an sich entdeckt, gemeinsam mit ihrem Bruder und dem Runenmeister einen Plan auszutüfteln, um sowohl die Unheilbringerin aufzuhalten als auch herauszufinden, was eigentlich in ihrer Kindheit passiert ist....

Ich kann euch den dicken Fantasyroman ans Herz legen, vor allem weil er anders als andere Werke in diesem Genre, ohne große Schlachten, Drama oder ähnliches auskommt und dazu eine starke weibliche Protagonistin zeigt. Die mittelalterliche Welt ist nicht gleich wie in jedem x-beliebigen Fantasybuch, sondern realistischer (Magie ist begrenzt), durchdacht und anschaulich beschrieben.


*Erschienen bei Thienemann*