Die Sprache des Wassers
Autorin: Sarah Crossan
232 Seiten
Die 13-jährige Kasienka zieht mit ihrer Mutter von Polen nach England. Dort wollen sie gemeinsam Kasienkas Vater Tata suchen, der die Familie verlassen hat. Doch die Distanz zwischen Mutter und Tochter vergrößert sich immer mehr, bis sie sich schließlich fremd sind.
Kasienka wird in der Schule schlecht behandelt, nur beim Schwimmen kann sie alles vergessen. Ihr viel zu kleines Zuhause, ihre Mutter, die ihr keine Aufmerksamkeit und Liebe schenkt und die Schule. Doch als Kasienka William kennenlernt, ist da plötzlich noch ein anderes Gefühl in ihrem Bauch...
Die Sprache des Wassers wurde von Sarah Crossan geschrieben. Sie verbrachte ihre Kindheit in Irland und England und lebt heute in Amerika.
Ich kann nicht annähernd deutlich ausdrücken, wie lesenswert dieses Buch ist. Das Wasser, welches sich als stetig präsente Ebene durch das Buch zieht, symbolisiert nicht nur, wie gut Kasienka schwimmen kann. Es wurde auch als Symbol der Leichtigkeit benutzt, die in Kasienkas Alltag immer mehr untergeht. Im englischen Originaltitel The weight of water wird dies besonders gut ausgedrückt. Überraschend war, dass dieses Buch nicht als Fließtext gedruckt wurde. Stattdessen erinnern die Zeilen im Schriftbild an Gedichte – und so liest sich das Buch auch. Diese Form bringt einen gewissen Rhythmus in die Geschichte und ist im Belletristikbereich etwas Außergewöhnliches. Die Thematik, die Sarah Crossan zur Sprache bringt, ist heikel, doch sie hat genau den richtigen Ton getroffen. Sie zeigt Mobbing aus Perspektiven, die nicht oberflächlich sind. Unterstrichen mit Kasienkas Gedanken entsteht eine glaubwürdige und berührende Beobachtung/Erfahrung.
Auch die Kulturunterschiede zwischen Polen und England bindet Crossan ein. Sie schildert Kasienkas Welt mit allen Facetten – visuell und gefühlsmäßig hält sie jeden Moment fest.
Lesenswert ist dieses Buch für wirklich alle Altersgruppen. Durch das besondere Schriftbild rauschen die Seiten nur so vorbei und das Buch ist schnell zu Ende gelesen. Ich hoffe, dass dieses Buch das Lob erhält, welches es sich absolut verdient hat. Ein literarisch sehr wertvolles, kleines Buch.
Für mich die Entdeckung des Sommers.
*Erschienen bei: mixtvision-verlag.de*
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Autorin / Autor: petite - Stand: 1. August 2013