"Seinen starken linken Fuß kennt jeder. Wie viel mehr dazu gehört, Spitzenfußballer zu werden, wissen dagegen nur wenige."
In dem autobiografischen Buch „Dranbleiben“ schildert Lukas Podolski seinen bisherigen Lebensweg, vom kleinen Lukas Josef Podolski aus Gliwice, seinem Geburtsort in Polen, bis hin zum berühmten ‚Prinz Poldi‘, der er jetzt ist. Jede fußballerische Station in seinem Leben wird aufgezählt. Von den Anfängen auf dem Ascheplatz in Bergheim, von dem er und seine Freunde jetzt noch Steinchen unter der Haut haben über die Aufregung, als er zum ersten Mal zum Probetraining beim 1. FC Köln eingeladen wurde bis hin zu seinem Wechsel zum FC Bayern München und die Rückkehr zu den Geißböcken, zum Effzeh.
Als Sohn von erfolgreichen Sportlern (sein Vater war Fußballspieler, seine Mutter Handballerin) stieß Lukas Podolski (geboren am 4. Juni 1985) bei seinen Eltern auf Verständnis und Unterstützung bei seinem Traum, Fußballprofi zu werden. Durch seine Kindheit in einer Wohnsiedlung in Bergheim, wo er in jeder freien Minute mit seinen größtenteils älteren und stärkeren Freunden kickte, lernte er, sich durchzusetzen. Diesen Kampfgeist, gepaart mit der immer fröhlichen, motivierten Einstellung entdeckte schon bald ein Spielerscout des FC Köln. 1995 begann dann tatsächlich seine Karriere bei seinem Verein. Hier hatte er sich zum Stammspieler entwickelt und immer seine feste Position, wechselte aber nach dem Abstieg in die zweite Bundesliga zum FC Bayern München. Dort war es für Poldi sehr schwer, sich durchzusetzen, gab es doch mehrere sehr fähige Spieler auf der gleichen Position. Auch Verletzungen stellten sich ihm in den Weg. Doch nach seiner Rückkehr zum FC Köln war klar, dass die Zeit in Bayern sehr wichtig für ihn war, wurde er ja daran erinnert, dass niemand unersetzbar ist.
Genauso wie seine Freunde und seine Familie. Mit seiner Frau Monika ist er schon sehr lange zusammen, 2008 bekamen sie ihren Sohn Louis, dem wenn es nach dem Prinzen ginge noch mehr kleine Poldis folgen könnten. Die Menschen, die ihn immer unterstützten und immer für ihn da waren werden im Buch ständig wiederholt, Kontakt zu den Menschen die ihm wichtig sind hält er stets aufrecht. Lukas Podolski vergisst niemals woher er kommt (auch nicht dass er ein kölscher Karnevalsjeck ist) und wem er unter anderem seine Karriere verdankt. Auch deshalb unterstützt er das Projekt Die Arche, denn dort kann er den Kindern, die es heute schwerer haben als er früher, da sie wenig bis keine Unterstützung von ihren Eltern bekommen, sei es aus finanziellen oder familiären Problemen das Gefühl vermitteln, etwas wert zu sein. Er möchte das zurückgeben, was er in seiner Kindheit bekommen hat und das Talent, das in jedem Menschen steckt fördern. Poldi selbst hat sich früh für eine reine fußballerische Karriere entschieden, was sehr riskant war, umso mehr möchte er die Kinder in den Archen dazu bewegen, sich in der Schule anzustrengen – egal ob sie die Real- oder Förderschule besuchen.
Dass der Autor nicht zu hochgestochen formuliert ist gerade in diesem Buch erfreulich, so liest man fast heraus, dass hier der immer fröhliche und unbekümmerte Lukas Podolski spricht. Mir persönlich zielt die Autobiografie jedoch zu sehr auf die Arche ab, es beinhaltet sehr viele Geschichten von den Kindern, die der Fußballstar dort kennen gelernt hat, für mich schon fast zu viele. Aber dieses Projekt liegt Poldi nun einmal am Herzen, es macht einen großen Teil von ihm aus, deshalb sollte im Buch viel Platz dafür sein. Ein Teil des Erlöses vom Verkauf geht an die Stiftung.
Letztenendes bleibt nur noch zu sagen: Respekt, Lukas Podolski, vor dem, was du geschafft hast und vor Allem vor dem, was du machst und wie du es machst. Nachdem ich das Buch gelesen habe, sehe ich dich nicht mehr ‚nur‘ als den weltklasse Fußballer den der Effzeh aufgetan hat sondern auch als herzlichen engagierten Menschen.
*Erschienen bei: Gabriel Verlag*
Autorin / Autor: calui - Stand: 11. August 2014