Dustlands - Der Blutmond
Autorin: Moira Young
übersetzt von Alice Jakubeit
ab 14 Jahren
Saba hat ihren Bruder und ihre Schwester befreit und auch ihr Freund Jack ist am Leben. Eigentlich klingt der Beginn des Buches bereits wie ein Happy End, wäre da nicht DeMalo. Der Tyrann möchte seine Vorstellung einer perfekten Welt in die Tat umsetzen – einer Welt, in der Arme, Kranke und Schwache keinen Platz haben. Eine Welt, in der völlig Fremde verheiratet werden und ein Stück Land bestellen müssen. Eine Welt, in der Straßen und Brücken von Sklaven gebaut werden. Saba, die Free Hawks und die Weststraßenräuber (zumindest diejenigen, die überlebt haben), beschließen DeMalo zu sabotieren. Sie sprengen Brücken und machen Straßen unpassierbar. Doch Saba weiß, dass Sabotage auf Dauer nichts gegen DeMalo ausrichten wird. Zu allem Übel stellt DeMalo Saba vor eine Wahl: Entweder Saba heiratet ihn oder aber DeMalo wird sie und ihre Freunde vernichten. Bis zum Blutmond hat sie Zeit, ihre Entscheidung zu treffen. Und so beschließt sie, einen neuen Plan in die Tat umzusetzen. Sie möchte das System zum Einstürzen bringen – indem sie Freundschaft und Liebe in die Welt setzt. Ihre Freunde sind von der Idee weniger begeistert. Nur mühsam lassen sie sich überzeugen. Und dann stellt sich heraus: Es gibt einen Verräter unter ihnen – nur wer ist es?
Dustlands – der Blutmond ist der letzte Band einer Trilogie, die in einer düsteren Welt viele Jahre in der Zukunft spielt. Es gibt kaum Pflanzen, dafür eine ganze Menge Schrott und verseuchten Regen. Ob in einer solchen Dystrophie ein gutes Ende gefunden werden kann? Welches Ende passt überhaupt zu einer Buchreihe, die ein so dunkles Zukunftsbild malt. Das habe ich mich beim Lesen gefragt und, ohne zu viel zu verraten, ist es Moira Young gelungen ein Ende zu finden, das der Geschichte würdig ist. Allerdings hat man als Leser das Gefühl, dass die Autorin zum Ende hin schnell fertig werden wollte oder viele Ideen auf ein paar Seiten quetschen wollte. Normalerweise kennt der Leser Sabas Gedanken sehr gut. Er muss sie zwar nicht immer nachvollziehen können, aber er ist nah an Saba dran. In den letzten Kapiteln ändert sich das plötzlich. Auf einmal kann man nur noch erahnen, wie es Saba geht und was sie denkt. Das ist sehr sehr schade, ist doch an dieser Stelle so viel passiert, dass man nur zu gerne wissen würde, was das Mädchen jetzt denkt.
In diesem Band gibt es zum ersten Mal auch Passagen, die aus der Sicht anderer Personen geschildert werden. Die neuen Perspektiven tragen die Spannung des Buches. Aber auch hier wäre es schön gewesen, wenn die Autorin mehr aus ihren Ideen gemacht hätte. Einige Dinge werden nur angerissen, wie zum Beispiel der Tod des ehemaligen Sklavens, der für die Gruppe spioniert. Hier hätte das Buch noch echtes potential gehabt. So bleibt es leider sehr oberflächlich.
*Erschienen bei FJB*
Autorin / Autor: missmarie - Stand: 9. Oktober 2015