Dustlands - Der Herzstein
Autor: Moira Young
Dustlands - der Herzstein ist der zweite Teil einer Buchreihe. Die Geschichte spielt in der Zukunft, einer Zeit, in der das Land von den sogenannten Abwrackern unfruchtbar gemacht wurde und große Teile der Welt zu Wüsten geworden sind. Hatten die Helden rund um Saba im ersten Teil ihre Welt von einem irren Herrscher befreit, steht im zweiten Teil zunächst das persönliche Glück der Gruppe im Vordergrund. Saba zieht mit ihren Geschwistern und Tommo in Richtung eines womöglich fruchtbaren Landes. Dort möchte sie sich niederlassen und ein besseres Leben beginnen. Auch Jack, Sabas Freund möchte sich auf den Weg in dieses verheißungsvolle Land machen. Doch vorher hat er noch einen Auftrag zu erledigen, sodass er Saba verspricht, nachzukommen.
Während ihrer Wanderung geht es Saba immer schlechter. Sie sieht Schattenwesen in der Wüste, die sie immer wieder auch angreifen. Ihre Geschwister Lugh und Emmi erklären Saba bald für verrückt. Zu allem Unglück erhalten die vier Gefährten die Nachricht, dass sie Jack den Soldaten eines neuen Herrschers angeschlossen hat und mordend durch die Lande zieht. Saba weiß nicht mehr, was sie denken soll und bringt bei ihrer Suche nach sich und Jack ihre Freund in Gefahr. Und schließlich taucht in ihrer dunkelsten Stunde ein alter Bekannter auf.
Zu Beginn hat das Buch zugegebenermaßen einige Durststrecken. Saba reitet mit ihren Begleitern durch die Wüste und diese Beschreibungen ziehen sich über mehrere Kapitel hin. Darin werden dann Sabas Begegnungen mit den Schattenwesen geschildert, die jedoch auch kaum Spannung in das Geschehen bringen können. Ich war mehrmals kurz davor das Buch zur Seite zu legen. Erst als die vier in einer Notsiedlung ankommen, nimmt die Story endlich Fahrt auf und es wird interessanter. Von da an wird die Handlung immer rassanter und viele Personen, die bereits aus dem ersten Teil bekannt sind, tauchen wieder auf. Die Autorin hat von da an ebenfalls schöne Ideen für interessante Charaktere. Leider werden diese aber nicht konsequent zu Ende geführt. So gibt es zum Beispiel eine Scharmanin, eine sehr spannende Person, die aber einen vergleichsweise kurzen Auftritt hat. Vielleicht kommt sie aber im dritten Teil noch einmal vor. Trotzdem schafft Moira Young es in der zweiten Hälfte des Buches, beim Leser eine ganze Palette von Emotionen hervorzurufen.
Ich war beim Lesen wütend, traurig, hoffnungsvoll, verwirrt, habe mit Saba mitgelitten und mich mit ihr gefreut. Dabei hat mir ganz besonders gefallen, dass Saba nicht den perfekten Heldinnen aus anderen Fantasy- oder Endzeitbüchern gleicht. Sie ist nicht nur das starke Mädchen, dass genau weiß was es wie tun muss und jedem gefällt. Stattdessen bringt Saba andere Menschen in Schwierigkeit, weil sie glaubt das Richtige zu tun. Doch kurz darauf findet sie heraus, dass nicht nur ihre Freunde in höchste Gefahr gebracht hat, sondern auch den falschen Zielen gefolgt ist.
Schließlich steht die Heldin am Ende des zweiten Teils der Dustland-Trilogie ziemlich alleine da. Mit ihren Freunden verbindet sie nur noch den Zweifel an der neuen Welt New Eden, doch zu ihrem Zwillingsbruder scheinen alle Verbindungen abgerissen zu sein. Man darf gespannt sein, wie Moira Young im letzten Teil die Beziehung der beiden weiterspinnt und ob es den Freunden gelingt, Dustland vor einer Diktatur der perfekten Menschen zu retten.
*Erschienen bei Fischerverlag*
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Autorin / Autor: missmarie - Stand: 5. Mai 2014