Die aus Südkalifornien stammende Schriftstellerin Elise Bryant hat das fantastische Buch "Elf Schritte bis zum Happy End" geschrieben. Schon das verträumt gestaltete Buchcover lädt zum Lesen ein.

Tessa Johnson ist mit ihrer Familie, Vater, Mutter und Bruder Miles nach Kalifornien umgezogen. Sie schreibt gerne Liebesgeschichten.
Ihr Traum geht in Erfüllung. An ihrer neuen Schule darf sie sich ihrer Leidenschaft widmen. Jedoch stellt sie entsetzt fest, dass sie gerade eine Schreibblockade hat. Und wer könnte nun besser helfen als ihre beste Freundin Caroline, welche sie zurücklassen musste? Beide telefonieren miteinander. Es entsteht ein Plan, dass Tessa das Verliebtsein selber erfahren soll, um diese Erfahrungen dann in ihren Liebesgeschichten verarbeiten zu können. Dabei wird schnell der geeignete Kandidat gefunden- der gutaussehende Nico, der wie Tessa den gleichen Kurs besucht. Wird der Plan der beiden Mädchen aufgehen? Und welche Rolle spielt der Nachbarsjunge Sam, der sehr gerne kocht und Tessa mit allerlei Gebackenem verzaubert?

Das Buch berührt verschiedene Felder eindrucksvoll und mit hoher Sensibilität: Wie gelingt das Eingewöhnen an einem neuen Ort? Wie findet man neue Freunde? Was passiert, wenn eine Gabe wie das Schreiben plötzlich versiegt ist? Wie geht man damit um, dass der Junge, in den man sich verliebt hat, schon einer Beziehung ist? Wie entscheidet man sich, wenn man plötzlich feststellt, dass man noch einen anderen Jungen nett findet? Wie steht man zu sich selbst? Wie steht man zu anderen, welche "anders" sind? Können Vorurteile aufgegeben, Fehler eingestanden werden?

Die Autorin hat ein sehr gelungenes Bild von der Hauptheldin gezeichnet: feinfühlig, humorvoll, achtsam, peinlich berührt aufgrund ihrer eigenen wie aus dem Nichts auftauchenden Schreibblockade. Auch die anderen Charaktere fand ich sehr gelungen und liebenswert.

Die Autorin baut sehr gut Spannung auf, zum Beispiel mit den Herausforderungen der Hauptheldin, welche mit ihrer Schreibblockade, ihrem geplanten Verliebtsein in Nico und ihrer steigenden Gefühlsverwirrung umgehen muss, als sie entdeckt, dass sie für den Nachbarsjunge Sam mehr empfindet als freundschaftliche Gefühle. Da konnte ich das Buch nicht einfach weglegen, sondern las es in einem Rutsch durch. Der flüssig, witzige Schreibstil lies mich die Seiten schnell lesen. Ich war sofort in der Geschichte drin und erfreute mich daran, wie die Worte leicht und locker die Geschichte weben.

*Fazit*
Eine wunderschöne, spritzige Liebesgeschichte, die unter anderem das Verzeihen und Vergeben von Fehlern in einer Freundschaft und die Bedeutung von Ehrlichkeit in einer aufkeimenden ersten Liebesbeziehung zu einem anderen Menschen betont.

Das Buch ist für Leser/innen ab 14 Jahre geeignet, sehr empfehlenswert.

*Erschienen bei Carlsen*