Eragon - Das Erbe der Macht
Autor: Christopher Paolini
Aus dem Englischen von Michaela Link
Fantasy-Fans haben ihn sehnsüchtigst erwartet, den vierten und letzten Band der Drachenreiter-Saga Eragon von Christopher Paolini, der vor allem darum von sich hat reden machen, weil er den ersten Band dieses Bestsellers bereits mit 15 Jahren geschrieben hat. Jetzt ist er ein gefeierter und wahrscheinlich steinreicher Autor, der sich freigeschrieben hat von seinen großen Vorbildern (welche das sind, kann man allzu leicht herausfinden, wenn man seine Bücher liest).
Der letzte Band ist ein würdiger Abschluss der fantasievollen und in sich stimmigen Geschichte um den jungen Eragon, der zum Drachenreiter und Helden wird und oft selbst nicht richtig weiß, wie ihm geschieht. (Fast hat man den Eindruck, dass der damals junge Autor hier seinen eigenen Werdegang als gefeierter Bestseller-Autor beschreibt.)
So ist es auch nicht etwa ein begnadeter Schreibstil, der Paolini so erfolgreich gemacht hat, auch nicht eine herausragende Originalität, sondern vielmehr der jungenhafte Charme, der zwischen seinen Formulierungen hervorblitzt.
Die Handlung, die auch die ein oder andere drachige Überraschung bereit hält, soll hier nicht vorweggenommen werden. Es ist ein großes Finale im Kampf Gut gegen Böse und natürlich garniert mit jede Menge Hauen und Stechen. Glücklicherweise müssen die Leser nicht allzu viele tragische Verluste hinnehmen. Es bleibt - zumindest bei den lieb gewonnen Figuren - meist bei blauen Flecken, Schnitten, Blutverlusten und abgeschlagenen Gliedmaßen, denen mit dem ein oder anderen Heilzauber problemlos beizukommen ist. Todesgefahr und Rettung, Gefängnis, Folter, Flucht und immer wieder große, blutige Schlachten prägen die Story um die endgültige Befreiung Alagaësia, in der die Helden sich immer wieder aus aussichtslos erscheinenden Situationen herauskämpfen müssen.
Dass große Gefühle dabei eher herbeigezwungen werden - etwa durch Abschiede, die irgendwie keinen wirklichen Sinn machen oder durch Liebesbeziehungen, die offenbar nur der Tragik willen nicht sein können und sollen (was man als Leser gar nicht einsehen will), tut dem Gesamteindruck keinen Abbruch. Paolini schafft es auch ohne emotionale Tiefe seine Leser absolut bei der Stange zu halten und es ist nahezu unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen. Wie er es schafft, so spannend zu schreiben und so zu begeistern, ohne dass man eigentlich sagen könnte warum, grenzt wirklich an Magie. Und die ist Paolini offenbar genauso in den Schoß gefallen wie Eragon sein Drachenei. ;-)
Für alle Fans also viele, viele Stunden absolutes und uneingeschränktes Lesevergnügen.
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 21. November 2011