Erasmus bringt dich ins Ausland!
Ein Erfahrungsbericht über das Studieren im Ausland mit dem Erasmus-Programm - mit einem kleinen Einblick in das Leben an der englischen University of Nottingham
Angekommen
Wenn Chaos und Heimweh erstmal die Freude nehmen
Endlich in der großen weiten Welt angekommen, bricht (bei den meisten) erstmal das Chaos über einen ein. Alles ist fremd, man findet sich nirgends zurecht und will fast schon wieder nach Hause. Keine Panik! Dass das völlig normal ist und es wahrscheinlich jedem so ergeht, haben wir bei unserer Willkommensveranstaltung erfahren. Anschaulich präsentierten sie uns eine Graphik und erläuterten sie wie folgt: Zuerst geht die Laune-Kurve hoch und höher, weil man es vor der Abreise vor Aufregung und Vorfreude kaum erwarten kann, dann kommt man endlich an, und die Kurve stürzt ab, denn man ist mit so vielem Unerwarteten konfrontiert und nichts ist so, wie man es sich vorgestellt hat und wenn es einem sowieso schon schlecht geht, wie wäre es dann noch mit ein wenig Heimweh? Nicht aufgeben. Jetzt fängt die Kurve nämlich wieder an zu wachsen. Man lebt sich ein, lernt liebe Leute kennen, findet neue Aktivitäten, wächst über sich hinaus und lernt das neue Land, die fremden Sitten und die Selbstständigkeit lieben. (Die Kurve ging dann übrigens noch ein Stückchen weiter, leider. Denn alles hat schließlich sein Ende, sodass es mit der Kurve nach ihrem Höhepunkt wieder bergab geht, wenn man dann über die letzten Tage, den Abschied und schließlich wieder daheim über das Fernweh schwertrauert. Aber gut, vergesst das mal lieber ganz schnell, sondern freut euch lieber auf das Abenteuer!) Während meines Auslandssemesters musste ich ständig an diese Kurve denken und kann sie nur voll und ganz bestätigen. Es ist schon ein wenig Achterbahnfahren, aber es lohnt sich!
Die leichte Panik am Anfang verfliegt ganz schnell. Wenn euch euer Wohnheim nicht gefällt, dann bedenkt, dass es nur auf Zeit ist. Wenn keine eurer Modulwahlen geklappt hat, ergreift Initiative und sprecht mit den Dozenten eurer Wunschmodule. Wenn ihr euch allein fühlt, versucht euch in allen möglichen Aktivitäten aus und lernt neue Leute kennen und entdeckt nebenbei verborgene Talente in euch. Lasst also den Kopf nicht hängen, wenn irgendetwas nicht nach Plan läuft. Das Auslandssemester ist eben nicht dasselbe wie ein Semester daheim. Wenn alles ablaufen würde, wie gehabt, hättet ihr ja auch einfach da bleiben können. Und selbst wenn es dazu kommt, dass ihr am Ende vielleicht ein Semester anhängen müsst, dann macht euch da keinen Kopf. Eure Auslandserfahrung wird am Ende viel mehr wiegen als ein angehängtes Semester – ob in der Karriere oder in eurer Lebenserfahrung.
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Autorin / Autor: Jasmin - Stand: 8. April 2014