Caitlyn lebt in dem verschlafenen Oregon und fühlt sich dort wie eine Außenseiterin. Deswegen beschließt sie, sich um Stipendium für eine Privatschule in Frankreich zu bewerben. Trotz ihrer schlechten Noten. Doch an eine Zusage kann sie nicht glauben. Denn ihr Leben ist eine einzige Katastrophe. Sie wird von Albträumen geplagt, die sie kaum von der Realität unterscheiden kann.
Als dann die Fortuna-Schule auf dem "Château de la Fortune" sie aufnehmen will, kann sie es kaum glauben. Doch wie sollte Caitlyn ahnen, dass sie zufällig aufgenommen wurde? Oder dass die dortigen Ereignisse nicht einem höheren Sinn folgen? Caitlyn muss ihren Lebenspfad finden und sich treu bleiben, vor allen Dingen aber aus ihren wirren Träumen und Vorahnungen schlau werden, denn in Frankreich warten einige schwere Prüfungen auf sie, und eine davon ist die ganz große Liebe.
*Meine Meinung:*
Wenn sich jemand die Mühe macht, sich durch einige Nerven zehrende Seiten durchzuboxen, die wirklich zäh verlaufen, wird sich diese Geschichte ganz am Ende lohnen. Aber wirklich erst auf den letzten Metern. Normalerweise mag ich solche Geschichten, doch „Eternally“ hat dermaßen viele inhaltliche Brüche und langweilige Stellen, dass es mir etwas schwer fällt, das Gesamtprodukt in einem positiven Licht zu sehen.
Die Protagonistin Caitlyn hat mich fast ununterbrochen genervt. Aus der Ich-Perspektive erlebe ich ihre ganzen Albträume, Visionen, die sie noch verkennt und weitere Geschehnisse. Dabei wird sehr oft bis ins letzte Detail die Umgebung beschrieben oder sich einfach einmal in einer Vision verloren, die vor Dunkelheit und mystischen Schwingungen vermutlich nur so prickeln sollte, doch ich fand es „too much“. Weniger ist manchmal eben doch mehr.
Außerdem haben Caitlyns Ziele, beziehungsweise Gedankengänge sehr wenig Struktur. Sie denkt, wenn sie es denn tut, nur bis zum nächsten Tag und sie weiß, sie möchte etwas verändern, nur weiß sie nicht was. Spontaneität an sich ist etwas gutes, doch hier ist es sehr... fragwürdig und einfach nur unausgereift. Als die Schuldirektorin Caitlyn kostenlos eine gute Ausbildung, inklusive Verpflegung und Unterkunft anbietet und lediglich verlangt, dafür Caitlyns weiteres Leben bis zum Abschluss dieser Ausbildung zu bestimmen, denkt sie nicht lange nach und willigt ein. Sehr realistisch, sehe ich auch so, würde mich auch sofort für so etwas in eine Art freiwillige Leibeigenschaft begeben.
Außerdem häufen sich die Logikfehler. Mit einigen kann ich leben, solange mich die Geschichte mitreißt und ich Spaß dabei habe. Hier ließ der Spaß sehr lange auf sich warten.
Hält man bis zum Ende durch, wird man noch einmal sehr verblüfft, alles ändert sich dramatisch und „Eternally“ erschien mir plötzlich nicht mehr ganz so schlimm. Niemals hätte ich gedacht, dass ich plötzlich doch noch in einen mystischen Sog gezogen werde und meine Augen nicht mehr von den Seiten lösen kann.
Diese Rezension vermittelt einen sehr schlechten Eindruck von diesem Buch, doch um fair zu sein, muss ich sagen, dass es Passagen gab, die mich wiederum sehr reizten und meinen Geschmack vollkommen trafen. Aus diesem Grunde denke ich, dass viele sich von "Eternally" mit Freuden verschlingen lassen werden! ;) Denn nebenbei flocht Lisa Cach einige historische Fakten mit ein, die der Geschichte auf einem Mädcheninternat in Frankreich etwas hexenhaftes verlieh.
Mein Fazit:
Wegen des hochdramatisch guten Endes, was teilweise aus der Luft gegriffen schien, andererseits aber wirklich Klasse bewies, vergebe ich statt drei, vier Sterne. (Obwohl es eher 3,5 sind).
Denn am Ende habe ich mich richtig über die Geschichte gefreut und das ist es, worauf es letztlich ankommt. Das man mit einem Lächeln an ein Buch zurückdenken kann; Logikfehler etc. hin oder her. Einiges hätte natürlich dennoch ausgereifter sein können, was ich sehr schade finde, denn alleine vom Cover schloss ich auf eine grandiose Geschichte. Der Inhalt aber bestimmt, wie gut ein Buch ist und nicht seine Gestaltung. Abschließend: Dieses Buch scheint vollkommen in sich abgeschlossen zu sein, so dass ich die Hofnnung hege, ausnahmsweise einmal einen Einzelband erwischt zu haben.
*Erschienen im INK Egmont Verlag*
Autorin / Autor: charlielou - Stand: 8. August 2011