Das Buch „Exit this City“, geschrieben von Lisa-Marie Reuter, handelt von einer zukünftigen Welt, in der Indien das Land der Reichen ist. Und Europa ist der Kontinent der armen Bauern, die für geringe Löhne Essen, sogenannten Realfood, anbauen, das sie dann an die reichere Bevölkerung verkaufen müssen, während sie selbst sich mit Smartfood aus Algen und Insekten begnügen müssen.
Die eine Hauptperson ist Paksha. Ihre Heimat, eine Insel, wurde überschwemmt. Zwar hatte sie großes Glück, gerettet zu werden, ist aber bei dem sehr unsympathischen und besitzergreifenden Sonny in Deutschland gelandet.
Nachdem sie etwas mehr als eine Woche versucht hat, ihn von sich abzulenken, kommt eine Rebellin namens Veeru, die für Paksha auf den ersten Blick wie eine Göttin wirkt, in seine Villa und tötet ihn.
Parallel arbeitet im zweiten Handlungsstrang ein Mann namens Marti, der sich nicht an seine Vergangenheit erinnert, in Delhi für die Veteranin Izemat, womit er sich Ersatzteile für sein beschädigtes Raumschiff besorgen möchte, weil er sich sicher ist, dass er aus einer anderen Welt stammt, sich seinen Körper nur geliehen hat und dringend zurückkehren muss.
In Deutschland hat Veeru, die den eigentlich tödlichen Stich einer Z.O.M.bee überlebte, einer gentechnisch manipulierten Biene, die in Europa ausgesetzt wurde, um höhere Erträge zu liefern, inzwischen eine Rebellion gestartet.
Dieser Rebellion hat sich auch Paksha angeschlossen. Zusammen mit ihren Mitstreitern will sie für die Bauern und gegen den alles beherrschenden Food-Konzern Final Food Inc. kämpfen, der die Bauern, die jetzt auch noch der Gefahr eines Z.O.M.bee Stichs ausgesetzt sind, unterdrückt. Wird sie es schaffen, gegen eine solche Macht anzukommen und was hat Marti, der Mann ohne Vergangenheit, damit zu tun?
Ich persönlich fand das Buch größtenteils langweilig, weil für mich viele Wendungen entweder vorhersehbar oder unlogisch waren, weshalb kaum Spannung vorhanden war. Außerdem ähnelt das Buch an einigen Stellen eher einem Fantasy- als einem Science-Fiction-Roman. So gab es zum Beispiel ein goldenes Reh, einen sprechenden Hund und ein Einhorn. Außerdem erzählte Paksha manchmal von indischen Göttern, was mich auch überhaupt nicht interessiert hat.
Eigentlich hatte ich mich auf einen spannenden Roman voller interessanter und theoretisch möglicher Technologien und einer dazu passenden, logischen und etwas realistischen Welt gefreut, aber diese Hoffnungen wurden leider enttäuscht. Ich musste mich geradezu überwinden, weiterzulesen, was oft nicht wirklich geklappt hat, weshalb ich das Buch über einen längeren Zeitraum hinweg gelesen habe. Dies wiederum hat dazu geführt, dass ich nicht mehr alles Details wusste und deshalb nicht mehr alle Handlungen verstanden habe. Generell hatte ich anfangs große Probleme, das Buch zu verstehen. Mir hat auch nicht gefallen, dass zu Anfang jedes Kapitels ein indischen mit der deutschen Übersetzung stand, weil ich diese Wörter weder aussprechen noch mir merken konnte.
Das Buch kann und will ich nicht weiterempfehlen, aber falls ihr trotz meiner größtenteils negativen Rezension nicht abgeschreckt seid, lasst euch von mir nicht davon abhalten, das Buch zu lesen.
*Erschienen bei FISCHER Tor *
Autorin / Autor: Miriam K. - Stand: 01. März 2021