Falsch gemerkt!

Schlafmangel trübt das Erinnerungsvermögen

Bild: LizzyNet

Unausgeschlafen denkt es sich schlechter. Das wird jeder, der eine durchzechte Nacht hatte und am nächsten Morgen kniffelige Aufgaben zu bewältigen hat, zu spüren bekommen. Anscheinend trübt Schlafmangel auch unser Erinnerungsvermögen, wie eine aktuelle Studie der University of California zeigt. Da hilft auch „Nachschlafen“ nichts!

Steven J. Frenda und sein Team luden für ein Experiment 104 Studenten am Abend ins Labor. Die Testpersonen unterteilten sie in vier Gruppen. Zwei der Gruppen sahen sich noch am gleichen Abend Fotos an, die eine Straftat zeigten – beispielsweise einen Taschendiebstahl. Eine dieser Gruppen durfte sich anschließend Schlafen legen, die andere sollte die Nacht wach bleiben. Die restlichen Testpersonen taten das gleiche nur in umgekehrter Reihenfolge: Eine Gruppe schlief, die andere blieb wach. Die Fotos bekamen sie erst am nächsten Morgen zu sehen.

Am Morgen gings weiter: Im zweiten Teil des Experiments lasen sich nun alle Teilnehmenden Texte durch, in denen die auf den Fotos abgebildeten Straftaten beschrieben waren – allerdings mit falschen Details. So stand im Text etwa, dass der Dieb die gestohlene Geldbörse in seine Hosentasche getan hat. Auf dem Foto steckte er diese allerdings in die Jackentasche.

Ein anschließender Erinnerungstext zeigte: Nur diejenigen, die sich im übermüdeten Zustand erst die Fotos ansahen, konnten sich wesentlich schlechter die Details merken als die anderen Testpersonen. Diejenigen, die am Abend einen Blick auf die Fotos warfen und anschließend wach blieben, konnten sich ähnlich gut an die Details erinnern wie die Ausgeschlafenen. Das heißt, dass man zum Zeitpunkt der Beobachtung selbst ausgeschlafen sein sollte. Wer übermüdet unterwegs ist und versucht, sich Namen und Gesichter zu merken, wird es vermutlich schwer haben, sich an diese zu erinnern – auch wenn am nächsten Tag bis mittags durchgeschlafen wird.

Vielleicht lohnt es sich dann doch, sich erst ein paar Minuten hinzulegen, bevor man anfängt, für Klausuren zu lernen.

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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 29. Juli 2014