Filmrezension: Das geheime Leben der Bäume
Wer sich für die Natur, vor allem jene direkt vor unserer Haustür, interessiert, dem würde ich diesen Film wärmstens ans Herz legen, sagt berry. Und ganz vielleicht schafft es dieser Film, unsere Empathie für die Natur wieder ein wenig in uns sprießen zu lassen.
Copyright: Constantin Film
Die Dokumentation „Das geheime Leben der Bäume“ nach dem gleichnamigen deutschen Bestseller von Peter Wohlleben wird am 23. Januar 2020 in den deutschen Kinos starten. In dieser taucht man gemeinsam mit Deutschlands wohl bekanntestem Förster in das Reich und das Leben des Waldes ein. Wohlleben versteht es meisterlich metaphorisch die Sachverhalte in der Natur zu erklären, so beispielsweise, wie die Wurzeln verschiedenster Bäume untereinander verbunden sind und sich dabei gegenseitig mit wertvollen Nährstoffen und Mineralien versorgen.
Seine Beschreibungen der Natur spielen viel mit dem Stilmittel der Personifizierung, so spricht er beispielsweise bei oben genannter Verbindung der Wurzeln auch gerne von einer Art „Nachbarschaftshilfe“. Darüber hinaus werden die Zuschauenden jedoch auch über die kommerzielle Forstwirtschaft aufgeklärt, und diese ist leider gar nicht nachhaltig.
Trotz vielerlei Kritiken hat sich Herr Wohlleben vor einigen Jahren entschieden, nicht weiter der kommerziellen Forstwirtschaft nachzugehen, sondern sein Waldgebiet wieder vermehrt in natürlichen Bahnen selbstständig wachsen zu lassen. Gemeinsam reisen wir in der Dokumentation an die verschiedensten Orte der Welt und an jenen der manchmal recht unscheinbaren und doch so diversen Welt des Waldes. Dabei zeigen die beiden Regisseure Jörg Adolph und Jan Haft durch atemberaubende Kamerafahrten und wunderschöne Inszenierungen die Vielfalt und das Leben der Natur. Der Einsatz von Zeitraffung und -dehnung und die dazugehörige musikalische Untermalung der Szenen vermögen es, die Zuschauenden in eine andere, magische Welt zu versetzen. Die Abwechslung informativer Sachverhalte, zum Nachdenken anregender Themen und die lustige Art des Försters, bei der so manches Mal ein Schmunzeln nicht verborgen blieb, bringen in den Zuschauenden so manche unterschiedlichen Emotionen hervor. Insgesamt ist „Das geheime Leben der Bäume“ eine Dokumentation, die einzigartig ist und durch Abwechslung in jeglicher Hinsicht besticht.
Wer sich für die Natur, vor allem jene direkt vor unserer Haustür, interessiert, dem würde ich diesen Film wärmstens ans Herz legen. Jedoch auch für jene, die sich noch nicht so gut mit unserer mitteleuropäischen Flora und Fauna auskennen, bietet dieser Film einen wunderbaren Einstieg, um sich den ersten Eindruck zu diesen Themen zu verschaffen. Und ganz vielleicht schafft es dieser Film, unsere Empathie für die Natur wieder ein wenig in uns sprießen zu lassen.
Autorin / Autor: berry - Stand: 17. Januar 2020