Wer glaubt noch an die guten alten Märchen? Elvy Anderson nicht. Dies ändert sich schnell, als ihr bester und langjähriger Freund Erik Forsberg wie vom Erdboden verschluckt wird. Mitten in Stockholm wird Erik von einem mysteriösen Schneesturm und "Frostlinien" entführt. Und es geschehen noch seltsamere Dinge. Eriks Großmutter fällt von diesem Tag an ins Koma. Elvy möchte Erik retten, weiß aber nicht, wie sie das machen kann. Bis sie eines Tages Eriks Großmutter im Krankenhaus besucht. Es geschieht etwas Unglaubliches, womit Elvy in ihrem ganzen Leben nicht gerechnet hätte. Sie erhält ein Geschenk von ihr, das sie auf der Suche nach Erik beschützen soll. Und jetzt versteht sie, was gerade auf der ganzen Welt passiert. Die Schneekönigin ist zurück und sinnt auf Rache. Um ihre große Liebe und ihre Menschenwelt zu retten, reist Elvy in den hohen Norden. Sie ist nicht allein auf dieser Reise durch tief verschneite Wälder. In die Welt der Wichtel, Elfen und der Magie begleitet sie Tomte Teda, ein Wichtel. Sie kämpft nicht nur um eine fantastische Freundschaft und um das Schicksal zweier Welten, sondern vor allem auch um ihre große Liebe Erik.

Meinung
Die Schneekönigin mal neu geschrieben. Mir kam es modern, witzig, romantisch und auch so richtig neu vor. Auch wenn die Autorin versucht hat, etwas von dem Original hinzuzufügen, seien es nur Namen wie Gerda und Kai, hatte es für mich mit der ursprünglichen Geschichte nichts zu tun. Mir gefiel das wunderbar. Geschrieben wird aus der Sicht von Elvy.

Wie soll man Elvy beschreiben? Chaotisch, schüchtern, nachdenklich und verzweifelt. Auf der Suche nach Hilfe und Antworten über das Verschwinden von Erik, wird sie mutiger und stärker und traut sich auch mal, über ihren eigenen Schatten zu springen. Erik hat das Herz am richtigen Fleck. Ein Mensch, den man gern haben muss. Es gibt noch weitere Nebencharaktere, gute wie auch böse. Mehr möchte ich nicht dazu schreiben. Aber eins muss ich doch erwähnen, dass ein so kleines Tier eine so große Eifersucht empfinden kann, das hat mich immer wieder zum Lachen gebracht.

Der Anfang sowie das Ende kamen mir zu lang vor. Es dauerte fast ein Jahr, bis Elvy endlich herausfindet, wie sie Erik retten kann. Das Ende verrät schon fast, wie es in Band 2 weiter gehen könnte. Gefallen hat mir, wie genau die Autorin beschreibt, wie Elvy sich während ihrer Traumreisen und danach fühlte. Sie beschreibt die Welt am Nordlicht, dass die Sami heute noch dort leben und kein erfundenes Volk sind. Ihr Schreibstil ist flüssig und man spürt, wie sehr sie Elvy als Charakter mag. Das Cover gefällt mir sehr gut. Das Gesicht von Elvy, die Frost Sterne und der Farbschnitt - einfach wunderschön und passend zum Buch.

Fazit
Ein sehr gut gelungener Auftakt der Trilogie. Die Autorin nimmt uns mit auf eine fantastische Reise durch verschneite Wälder bis hin zum Nordlicht. Wie Elvy auf der Reise neue Freunde findet und wie sie lernen muss, mit Gefahren umzugehen. Wie aus der schüchternen Elvy eine junge, mutige und starke Kämpferin wird.

Ich freue mich jetzt schon auf Band 2 und hoffe, es geht genauso spannend weiter wie in diesem Band.

Erschienen bei Coppenrath