G8 - ist es wirklich so stressig?
"Abitur in acht Jahren ist nicht einfach, aber ich bin es nicht anders gewohnt", sagt Franzi.
G8 hat es nicht leicht: Immer wieder liest man, dass zum Beispiel Psychologen diese Schulform schlecht finden, oder dass sich Sportvereine beschweren, weil die Schüler keine Zeit mehr für Sport im Verein haben.
Ich besuche die 9. Klasse des Gymnasiums der Ursulinenschule Köln und habe ungefähr 36 Stunden in der Woche. Es stimmt, G8 ist wirklich stressig, aber ich bin es nicht anders gewohnt. Wenn man 9 Stunden hat, nicht viele Pausen und dann auch noch Hauptfächer, ist man danach sehr kaputt und freut sich auf einen gemütlichen und ruhigen Nachmittag/ Abend. Viel Zeit für Hobbys (Sportarten) bleibt da nicht, weil man auch immer sehr viel für Arbeiten lernen muss, besonders weil mehr Themen in einer Klassenarbeit vorkommen.
*Viele Dinge, die man in 13 Schuljahren noch lernte, werden nicht mehr unterrichtet*
Meine Schwester hat noch 13 Schuljahre und viele Sachen, die sie gelernt hat, werde ich gar nicht lernen, weil der Stoffplan natürlich auch verkürzt wurde. Bei den Lieblingsfächern ist es schade, weil man gerne mehr und andere Themen gelernt hätte. Aber zum Beispiel bei Mathe finde ich es gut, weil ich sonst noch kompliziertere Dinge lernen würde.
Ich kann es auch nachvollziehen, dass die Schüler so viele Stunden in der Woche haben, da sie ein Jahr weniger zu der Schule gehen müssen. Viele denken, dass die Noten bei G8-Schülern schlechter sind, aber das stimmt nicht. Es gibt immer etwas bessere und schlechtere. Gerne würde ich wissen, wie es wäre, 13 Schuljahre und nicht so viele Stunden in der Woche zu haben, mehr Zeit zu haben, Hobbys nachzugehen, oder sich einfach häufiger mit Freunden zu treffen. Trotzdem muss ich vielleicht auch dann viel lernen, da mir mehr Stoff beigebracht wird, aber dafür habe ich einen längeren Zeitraum, um es zu lernen. Alles in allem ist es stressig, aber es ist zu schaffen, und Zeit für Freunde und Hobbys bleibt trotzdem, nur man muss auch viel zurück stecken.
Autorin / Autor: Franzi, - Stand: 28.April.2011