Gefährten
Ein großes Kinoabenteuer für die ganze Familie von Steven Spielberg
Der Film „Gefährten“ (im Original: „War Horse“) spielt in England und zur Zeit des Ersten Weltkrieges. Das Fohlen Joey wird von dem Jungen Albert (Jeremy Irvine) aufgezogen und trainiert. Dadurch entsteht eine tiefe Freundschaft und Bindung zwischen den beiden. Aufgrund von Geldsorgen verkauft der Vater von Albert, Ted Narracott (gespielt von Peter Mullan), Pferd Joey dann zu Kriegsbeginn an die englische Armee. Daraufhin folgt die Geschichte Joey und dessen außergewöhnlicher sowie spannender Reise über die Kriegsschauplätze und Fronten – dabei verändert und inspiriert Joey episodenfilmartig andere Menschen zur Zeit des Krieges, egal ob Engländer, Franzosen oder die Deutschen.
Da der Verkauf von Joey natürlich gegen Alberts Willen geschieht und er offiziell zu jung ist, um als Soldat seinem Land zu dienen, läuft er kurzerhand von zu Hause fort und tritt freiwillig mit falschem Alter zum Kriegsdienst an, um sich als Teil der Armee auf den Weg nach Frankreich machen zu können – zu seinem geliebten Pferd.
Die Idee des Films ist nicht neu, basiert sie doch auf dem gleichnamigen Roman von Autor Michael Morpurgo. Die Geschichte wurde bereits im Theater international bekannt bevor sich nun Steven Spielberg der Geschichte annahm und sie neu inszenierte.
*Meine Meinung:*
Vorweg: Ich bin wahrlich kein Pferdefan, was vielleicht – oder eher wahrscheinlich – doch sehr mit meiner Angst vor den Tieren zusammenhängt. Dennoch hat mich der pathetische Film mit seiner bewegenden und sehr rührenden Geschichte verzaubert, auch wenn er hier und da etwas langatmig wirkte. Mich hat vor allem begeistert, dass es sich nicht einfach nur um einen Film über Pferde handelt, sondern gleichzeitig auch das damalige gesellschaftliche Miteinander sowie die Absurdität des Krieges an sich thematisiert werden: In einer Szene wird die Front gezeigt. Die englischen und deutschen Soldaten hocken in ihren Schützengraben, als sie ein Pferd – natürlich Joey – auf dem Schlachtfeld erblicken, das sich im Stacheldraht verfangen hat und auf fremde Hilfe angewiesen ist. So kommt es, dass ein englischer und ein deutscher Soldat gemeinsam Joey befreien, sich in Frieden unterhalten und sich die Hand reichen, bevor sie sich dann jeweils wieder in den eigenen Schützengraben begeben, um sich am darauffolgenden Tag wieder bekämpfen zu können.
Im Film wird deutlich, dass Pferde vor allem in der damaligen Zeit für die Menschen nicht wegzudenken waren: egal ob als Fortbewegungsmittel in der Kavallerie, als Zugpferd für die schweren Geschütze in der Armee oder natürlich als Nutztier in der Landwirtschaft, um die steinigen Felder zu pflügen – der Film zeigt sehr authentisch den großen Wert der Tiere für den Menschen. Dabei wird auch nicht an Gewalt gespart. Vorsicht also an die zarter besaiteten Pferdefreunde: Es wird auch dargestellt, welcher Gewalt und welchem Elend die Pferde ausgesetzt waren.
*Fazit:*
Ein durchaus sehenswerter Film – sowohl für schon bekennende Pferdefreunde, als auch für die, die es vielleicht werden wollen. Für nahezu jeden Zuschauer ist etwas dabei: egal ob die eleganten sowie kraftvollen Tiere selbst, die wunderschönen Landschaftsaufnahmen oder eine tief bewegende Geschichte, in der sich wahrlich die Abgründe der Menschheit auftun.
*Ab dem 16. Februar in den deutschen Kinos*
- Info: DreamWorks
- FSK: freigegeben ab 12 Jahren
- Filmlänge: 112 Minuten
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Autorin / Autor: lilabrille - Stand: 5. Dezember 2011