Gegen die Gezeiten
Autorin: Mia Salberg
Burron ist eine kleine Insel kurz vor der schottischen Küste. Es ist ein ruhiges, zurückgezogenes und eigensinniges Eiland an der Nordsee. Eine Insel, die einladend auf Touristen wirken würde, wären da nicht ihre Bewohner. Die Burroner sind merkwürdige, aber auch sehr magische Menschen mit einer geheimnisvollen Legende. Die Einheimischen hier bleiben lieber unter sich, sie dulden keine Fremden und beschützen die Insel mit Leib und Seele. Dies bemerkt auch Ella, als sie auf der Insel ankommt und hier für einige Wochen bleiben soll.
Auf die Insel geschickt wurde Ella aufgrund ihres Asthmas, denn ihr Vater erhoffte sich eine gesunde und erholende Wirkung der Seeluft. Doch einmal auf der Insel angekommen, muss Ella feststellen, dass die Burroner sehr abweisend und verschwiegen sind. Sie scheinen das Mädchen nicht willkommen zu heißen, sondern legen ihr weitere Steine in den Weg und behandeln sie wie eine Fremde. Dabei lebte Ellas Mutter schon auf der Insel, die aber mit keinem Wort erwähnt werden darf und für die Bewohner eher im schlechten Licht steht.
Nur Luke scheint Ella ein Freund zu sein. Er ist ein junger, gutaussehender Schiffer, der Ella vom ersten Moment an das Gefühl gibt, dass sie eine Vertraute ist. Doch aus der anfänglichen Freundschaft wird schnell Misstrauen. Lukes Verhalten wird immer seltsamer, vor allem, da es ihm nur um ein Schmuckstück zu gehen scheint. Was steckt wirklich hinter dem Verhalten des Jungen? Ella weiß mit der Zeit nicht mehr, wem sie über den Weg trauen kann.
Als dann auch noch eines Tages ein Sturm aufzieht, wird Ellas Leben vollkommen durcheinander gebracht. Sie muss ins Herz der Insel vorstoßen, um das Mysterium der See und der Silberaugen zu enträtseln. Ella wird gleich mehrfach auf die Probe gestellt, indem sie zwischen Vertrauten und Fremden, Heimischen und Unheimlichen unterscheiden muss. Eine schwierige Aufgabe, wenn das Leben nach dem Tod der Mutter sowieso schon aus den Fugen geraten ist.
*Meine Meinung*
Aufgefallen ist mir das Buch aufgrund des Covers und des Titels. Ich liebe die See und alle mystischen und spannenden Geschichten rund um das Meer und seine Bewohner. Als ich das Buch aufschlug, schlich sich sofort eine gespannte Erwartung bei mir ein. Die Geschichte an sich beginnt eher ruhig, die Zeilen fließen so dahin und der Schreibstil ist beruhigend. Zunächst erfährt man als Leser etwas über Ella, ihre Situation und wie sie die ersten Momente auf der Insel verlebt.
Nach und nach wird die Story aber spannender, mitreißender und die ersten Abenteuer beginnen. Ich fand es herrlich, wie Mia Salberg es schafft die Insel mit ihren Kleinigkeiten zu beschreiben, einen in die Bann zu ziehen, als stünde man selbst in den Dünen der Insel. Ich hatte das Gefühl, dass ich die Salzluft auf meiner Zunge schmecke. Nur manchmal hätte ich Ella gerne an die Hand genommen, sie beschützt oder ihr einen besseren Weg aufgezeigt.
Zum Ende hin nimmt das Buch dann einen richtigen Höhepunkt. Die letzten hundert Seiten musste ich in einem Stück durchlesen, weil ich unbedingt das Ende erfahren wollte, wissen wollte, was es mit Ella und den Bewohnern der Insel auf sich hat. Genau so stelle ich mir eine Geschichte vor: Am Anfang seicht, zwischendrin einen Aha-Effekt und am Ende die volle Spannung.
Mein Fazit lautet daher: Sicher nicht mein Lieblingsbuch, aber eine schöne Geschichte für Zwischendurch.
*Erschienen bei ueberreuter*
Du willst dieses Buch besprechen?
- Dann schreib schnell eine E-Mail an die Redaktion - Post-Adresse nicht vergessen!!!
Deine Meinung zu diesem Buch?
Weiter >>
Autorin / Autor: zonneschijn - Stand: 26. August 2014