Geliebte Berthe
Autorin: Inge Barth-Grözinger
„Eine Hommage an die deutsch-französische Freundschaft“
Deutschland in den Jahren der Vorkriegszeit: Bertha, eine junge Stuttgarterin, lernt den Professor Fabricius kennen und fängt dort als Haushaltshilfe an. Der ältere Herr bringt ihr die französische Sprache bei und weckt in ihr die Sehnsucht nach Frankreich.
An einem Tag reist Bertha mit ihren Freunden spontan nach Straßburg, wo sie dem jungen Armand begegnet. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Nachdem Bertha, die für ihre wilden roten Locken bekannt ist, wieder abgereist ist, folgen lange Briefkonversationen zwischen den jungen Verliebten. In diesen macht er ihr allerdings klar, dass seine Mutter nicht viel davon hält, wie er sich ausgerechnet eine Deutsche (die abfällig „boche“ (Schwein) genannt werden) als zukünftige Ehefrau ausgesucht hat. Er vertröstet Bertha immer wieder und möchte, dass sie ihm und seiner Mutter Zeit gibt, um die Wogen zu glätten. Bertha leidet unter diesen Versprechungen.
Später entschließt sich Bertha, nach Frankreich zu ziehen, weil sie Armand entgegenkommen will. Sie fängt mutig in einem kleinen Restaurant als Küchenhilfe an und wird dort geschätzt, obwohl sie eine Deutsche ist.
Endlich begegnet sie schließlich ihrem Armand und die beiden ziehen trotz aller Widerstände in dessen Heimatdorf und seitens seiner Mutter, zusammen. Berthe, wie sie inzwischen genannt wird, ist den Feindseligkeiten des Dorfes ausgesetzt und muss die Ignoranz der verbitterten Mutter Armands ertragen. Als sie dann ihr erstes Kind bekommt, benannt nach Pierre, dem im Krieg verstorbenen Bruder Armands, nimmt die Schwiegermutter diesen unter ihre Fuchtel. Er wird von ihr patriotisch geprägt und wendet sich teilweise gegen seine eigene Mutter, die zweisprachig, also auch deutsch mit ihren Kindern spricht.
Nachdem sich Berthe gerade so ihren Respekt im Dorf verschafft hat, bricht auch in Frankreich der Krieg aus und es wird immer schwieriger für Berthe, dem Fremdenhass zu trotzen ...
Ob die Geschichte gut ausgeht? Lest selbst!
So viel sei verraten: Es wird tragisch, es wird romantisch und poetisch.
Fazit: Das Buch eignet sich vor allem sehr gut für Leute, die noch nicht viel über die lange Geschichte der deutsch-französischen Freundschaft gehört haben. Es ist eine vorwiegend historische Liebesgeschichte, die sich aber durchaus auch real abgespielt haben könnte.
*Erschienen bei: Thienemann*
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Autorin / Autor: mietzi8 - Stand: 21. November 2012