Unter Stress laufen ja so manche Menschen zur Hochform auf. Dies gilt anscheinend auch für die Tomate. Bio-Tomaten sind tatsächlich gesünder als herkömmliche Tomaten: Sie sind reichhaltiger an Vitamin C, Antioxidantien und anderen als gesund geltenden Inhaltsstoffen. Aber warum nur? Das kommt durch Stress! Bio-Tomaten wachsen unter härteren Bedingungen auf. Während konventionelle Tomaten mit Kunstdünger versorgt und meist vorbeugend durch Pestizide vor Insekten, Pilzen und anderen Feinden geschützt werden, hat es die Bio-Tomate schwerer. Ihr Boden wird zwar mit Mist, Gülle oder Pflanzenresten gedüngt. Während des Wachstums wird sie aber lediglich mit natürlichen Mitteln behandelt, um Pilzinfektionen zu verhindern. Und wenn der Mensch nicht so richtig weiterhilft, hilft sich die Bio-Tomate anscheinend selbst und lagert vermehrt – auch für den Menschen – wertvolle Inhaltsstoffe ein, um sich gegen Schädlinge zu schützen. Das hat ein brasilianisches Forscherteam in einer aktuellen Studie herausgefunden.

Zwei Gruppen von Tomaten traten in der Untersuchung gegeneinander an: die erste Gruppe aus konventionellem Anbau und die zweite von einem nahe gelegenen Bio-Acker. Die ForscherInnen untersuchten die Tomaten auf die Menge der enthaltenen Inhaltsstoffe und verglichen ihre Größe. Die Bio-Tomaten waren zwar um etwa 40 Prozent leichter und deutlich kleiner als die konventionellen Tomaten, aber sie hatten es dennoch in sich: um genauer zu sein 57 Prozent mehr Vitamin C sowie erhöhte Mengen an Zucker und sekundären Pflanzenstoffen. Diesen wird die gesundheitsfördernde Wirkung der Tomaten zugeschrieben.

Aus der Zusammensetzung konnten die ForscherInnen ableiten, dass diese durch eine biologische Stressaktion entstanden ist. Die Bio-Tomate muss sozusagen mehr Einsatz zeigen und wappnet sich durch Schutzsubstanzen vor Schädlingen. Nicht nur gut für die Tomate, sondern auch für den Menschen.

So ein bisschen Stress scheint also auch der Tomate nicht zu schaden ;-).