Große Gabel, kleiner Hunger?
Forscher finden Zusammenhang zwischen Gabelgröße und der Menge der verzehrten Nahrung
In Industrienationen werden die Menschen immer dicker. Weil Übergewicht negative gesundheitliche Folgen haben kann und das die Gesundheitssysteme vor ernsthafte Probleme stellt, forschen immer mehr WissenschaftlerInnen an den Ursachen für die epedemieartige Verfettung der Gesellschaft und wie man sie eindämmen kann. Dabei gehen manche ForscherInnen ausgesprochen kreativ vor und machen dabei die absurdesten Entdeckungen.
Eine Forschergruppe von der University of Utah etwa hat untersucht, wie sich die Gabelgröße auf die Menge der verzehrten Nahrung in Restaurants auswirkt. Muss man erstmal drauf kommen.
*Klares Ziel vor Augen: Hunger stillen*
Die Annahme der ForscherInnen: Wer ein Restaurant besucht, hat das klare Ziel vor Augen, seinen Hunger zu stillen. Allerdings dauert es immer eine Weile bis der Magen signalisiert, dass er nun ausreichend gefüllt ist, auch wenn eigentlich schon längst genug gegessen wurde. Diese Zeit, in der der Kopf noch nicht weiß, dass der Bauch längst voll ist, wird nun entweder genutzt, um immer weiter und damit zu viel zu essen oder sie wird - im Idealfall - durch externe Reize gefüllt, die dem Gehirn sagen, dass der Körper auf dem besten Weg ist, satt zu sein. Und dieser externe Reiz soll nun im Fall dieses Experiments eine besonders große Gabel sein. Die WissenschaftlerInnen hatten nämlich beobachtet, dass Restaurantbesucher weniger aßen, wenn sie eine große Gabel zur Verfügung hatten und mehr aßen, wenn es sich eher um ein Gäbelchen handelte. Die großen Gabeln signalisieren dem Gehirn, dass die Mission Sattwerden mit Siebenmeilenstiefeln voranschreitet, so fällt es dem Esser leichter, die Nahrungsaufnahme dann auch rechtzeitig einzustellen. Die kleine Gabel scheint hingegen zu signalisieren, dass das ja wohl nicht genug sein kann und darum noch mehr gegessen werden muss.
In Laborversuchen konnten die ForscherInnen diese Beobachtung allerdings nicht wiederholen, dort aßen die Testpersonen mit den großen Gabeln nämlich mehr. Die Erklärung der ForscherInnen: die Testpersonen hatten nicht wirklich Hunger und hatten darum kein Sättigungsziel vor Augen. Dann orientieren sie sich eher an anderen Signalen wie etwa der Anzahl der "Gabelvoll" und da passt auf eine große natürlich mehr drauf.
*Unser Rezept für eine sparsame Mahlzeit*
Nimmt man diese skurrile Studie nun zusammen mit anderen Untersuchungen zu diesem Thema, dann ergäbe sich für ein sparsames Mahl in etwa folgende Konstellation:
Bitte eine große Gabel (aber nur im Restaurant) und einen kleinen Teller, dann gaaaanz laaaangsam essen, zwischendrin Punktmuster anschauen oder sich ruhige Landschaften vorstellen, um den Heißhunger zu bändigen, nicht allzuviel lachen, denn das regt den Appetit an, am besten nicht in Gesellschaft besonders dünner oder verfressener Menschen dinieren, sondern lieber mit vielen Männern am Tisch, dann isst frau nämlich angeblich weniger. Ach ja, und vorher ein kleines Stück dunkle Schokolade, die bremst den Heißhunger oder einfach mal eine mentale Mahlzeit zu sich nehmen, denn das Denken an Essen soll den Hunger vertreiben. Ach ja, und bloß nicht Fernsehen dabei gucken... ;-)
Wer das alles beherzigt und dann trotzdem noch Hunger hat, hat dann wohl wirklich einen gesegneten Appetit!
Autorin / Autor: Redaktion / Pressemeldung - Stand: 15. juli 2011