Grün, grün, grün... macht mich so kreativ
Neue Erkenntnisse aus der Farbpsychologie
Wir sehen rot, wir raten ins Blaue oder haben einen weißen Fleck. Die Sprache spiegelt wieder, dass Farben eng mit unserem Fühlen und Denken verknüpft sind. Schreiben wir den Farben diese Bedeutung zu oder versetzen Farben uns in bestimmte psychologische Zustände?
In der Farbpsychologie glaubt man schon länger Hinweise darauf gefunden zu haben, dass Farben unser Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen können. Vor allem die Farbe Rot war immer wieder eine gern untersuchte Stimmungsbeeinflusserin. So soll etwa der Rotstift Lehrer strenger machen, rot soll außerdem eine beschleunigende Wirkung (Achtung Gefahr!) haben und anziehend wirken. Nun aber haben sich Forscherinnen mal seiner bislang eher unterschätzen Komplementärfarbe Grün gewidmet. Das soll neuesten Erkenntnissen nach nämlich besonders kreativ machen.
Die Psychologin Stephanie Lichtenfeld von der Ludwig-Maximilians-Universität München hatte diverse Experimente durchgeführt, in denen Testpersonen ihre Kreativität unter Beweis stellen mussten. Zuvor bekamen sie auf einem Bildschirm ein grünes oder ein weißes Quadrat präsentiert. In weiteren Versuchen ließ die Wissenschaftlerin verschiedene Farben gegeneinander antreten: manche Probanden hatten rote Quadrate, manche blaue, manche graue zu sehen bekommen. Doch immer schnitt die grüne Gruppe am kreativsten ab, wenn es darum ging, für ein Problem eine eher ungewöhnliche Lösung zu finden.
Grün steht eben naturgemäß für Fruchtbarkeit und Wachstum und das kann sich eben auch auf Ideen beziehen ;-). Wird von euch eine kreative Leistung verlangt, solltet ihr demnach euren Blick auf Grünes lenken: schaut aus dem Fenster in eine hoffentliche grüne Landschaft oder auf das grüne T-Shirt eures Sitznachbarn. Zur Not tut es auch ein grüner Apfel aus eurer Schultasche oder eine Portion Spinat in der Kantine. Und ganz sicher werdet ihr vor außergewöhnlichen Ideen nur so sprühen ;-).
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 22. März 2012